Was hat in der Ostschweiz im Jahr 2014 zu Reden gegeben? Die Regionalredaktion Ostschweiz und Graubünden hat zwölf Themen ausgewählt und dazu Stimmen eingeholt: Aus der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und von der Strasse.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden 06:32 Uhr
«2014 klingt nach»
Die geheimen Akten im Kanti-Streit
Kilian Looser, der Gemeindepräsident von Nesslau, spielt den Medien ein brisantes Mail zu. Darin geht es um den Wattwiler Kanti-Streit. In diesem Mail ist von einem möglichen Kantonsschul-Standort im Linthgebiet zu lesen. Die Glaubwürdikeit der St. Galler Regierung ist in Frage gestellt - alles wegen geheimer Akten, die im Sommer auf einer Kommode in Nesslau liegen geblieben sind.
Das Aus für die Geothermie in St. Gallen
«Keine Geothermie in St. Gallen», gibt Mitte Mai Stadtrat Fredy Brunner bekannt. Die Stadt gibt das Millionen-Projekt auf. Man hat zu wenig heisses Wasser gefunden. Auch wenn aus dem Bohrloch vielleicht einmal Gas gewonnen werden kann: das Geothermie-Projekt ist gescheitert.
Ein nasskalter Sommer zum Vergessen
Ein Sommer, der keiner war, geht in die Wetter-Geschichte ein. Viel Regen und wenig Sonne im Juni, Hochwasser statt Hitzewelle im Juli und kühles Herbstwetter im August: Die Bilanz ist so trüb wie das Sommerwetter selber. Und die Meteorologen bestätigen: Der Sommer war tatsächlich überdurchschnittlich nass und bewölkt.
Das lange Warten auf die Wahlresultate
«Wir haben nicht getrödelt», sagt im Februar der Gemeindepräsident von Glarus Nord, Martin Lauper. Dennoch wartete der ganze Kanton auf die Wahlresultate aus der grössten Gemeinde. Das Wahlbüro habe zu viele Daten verarbeiten müssen. Oder war vielleicht doch das «Mittagessen» schuld für die Verzögerung?
Der Wolf ist unterwegs
In Untereggen, nahe der Stadt St. Gallen, treibt sich Mitte Mai ein Wolf herum. Er reisst zwei Schafe, gleich wie vier Tage später im sieben Kilometer entfernten Heiden. Es ist das erste Mal seit über 300 Jahren, dass in Appenzell Ausserrhoden ein Wolf auftaucht. Überliefert ist, dass 1695 im Steineggerwald zwischen Teufen und Speicher der letzte Wolf erlegt wurde.
Der berühmteste Churer ist tot
Mit H.R. Giger stirbt Mitte Mai der wohl bekannteste Künstler mit Churer Wurzeln. In Hollywood wurden seine Filme gefeiert, der Science-Fiction-Klassiker «Alien» ist 1980 sogar mit dem «Oscar» ausgezeichnet worden. Dennoch bleibt Giger in seiner Heimat unbekannt; die nationale Kunstszene meidet den Meister des Morbiden. Erst 2007 stellt der Künstler, damals 67-jährig, erstmals in Chur aus.
Thurgau schafft Frühfranzösich ab
Die Thurgauer Primarschüler müssen nicht mehr länger Französisch büffeln. Mitte August verbannt das Kantonsparlament das Frühfranzösisch entgegen dem Willen des Regierungsrates an die Oberstufe. Die Kinder seien überfordert und der Nutzen zu klein. So steht nun der Thurgau als erster Schweizer Kanton ohne Frühfranzösisch da.
Rhätische Bahn: Zugunglück in Tiefencastel
Dramatische Szenen Mitte August zwischen Tiefencastel und Solis im Kanton Graubünden. Kurz nach Mittag fährt ein Zug der Rhätischen Bahn auf einen Erdrutsch auf. Drei Wagen entgleisen, einer davon stürzte 20 Meter in die Tiefe und bleibt im Steilhang der Schlucht in den Bäumen hängen. Elf Personen werden verletzt, fünf davon schwer.
EM-Gold für den Thurgauer Kariem Hussein
Kariem Hussein aus Tägerwilen ist Europameister über 400 Meter Hürden. Mit diesem Sieg hat er im August im Zürcher Letzigrund Schweizer Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Dabei hat der 25-jährige Thurgauer mit ägyptischen Wurzeln erst vor fünf Jahren so richtig mit der Leichtathletik angefangen. Bis dahin hat er Fussball gespielt.
Altstätten unter Wasser
Überflutete Keller, weggeschwemmte Fahrzeuge und mit Schutt und Schlamm überfüllte Strassen: Ende Juli versinkt das Rheintal im Wasser. Es gibt Erdrutsche, die Bahnlinie ist unterbrochen. Eine ganze Nacht lang stehen Feuerwehr und Helfer im Einsatz. Besonders betroffen ist Altstätten.
Glarner Politiker und Unternehmer This Jenny gestorben
Der langjährige Glarner SVP-Ständerat This Jenny ist Mitte November, 62-jährig, mit Exit aus dem Leben geschieden. Mit This Jenny verliere der Kanton einen seiner profiliertesten, gradlinigsten und humorvollsten Politiker. Mit diesen Worten ehrten Landammann und Landratspräsident den Verstorbenen. This Jenny habe die Politik des Kantons entscheidend mitgeprägt.