Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Ostschweiz Freispruch für Arzt des Kantonsspitals St. Gallen

Ein Arzt des Kantonsspitals St. Gallen ist nicht schuld am Tod einer jungen Patientin. Der damalige Assistenzarzt der Notfallstation hatte vor sechs Jahren nicht erkannt, dass die 31jährige Frau eine schwere Schädigung der Hauptschlagader hatte.

Die Frau war vor sechs Jahren zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden wegen starker Rücken- und Brustschmerzen in die Notfallstation des Kantonsspitals St. Gallen gekommen. Der diensthabende Assistenzarzt diagnostizierte muskuläre Schmerzen am Skelett, welche sich die junge Frau bei einem Sturz in der

Badewanne zugezogen hatte.

Tatsächlich litt die Frau an einer schweren Schädigung der Gefässwand der Hauptschlagader. Er gab ihr starke Schmerzmittel und schickte sie nach Hause. Fünf Tage später und nach weiteren Konsultationen bei ihrer Hausärztin starb die

Patientin.

«Klare Hinweise»

Audio
Assistenzarzt trifft keine Schuld (25.07.2013)
00:44 min
abspielen. Laufzeit 44 Sekunden.

Am Mittwoch musste sich der heute 38jährige Arzt wegen fahrlässiger Tötung vor dem Kreisgericht St. Gallen verantworten. Die Staatsanwaltschaft verlangte eine bedingte Geldstrafe. Der Arzt habe seine Sorgfaltspflicht verletzt, heisst es in der Anklageschrift. Gemäss einem Gutachten habe es klare Hinweise auf die lebensbedrohliche Krankheit der Patientin gegeben. Sie habe unter Bluthochdruck gelitten und über starke Schmerzen geklagt.

Der diensthabende Arzt hätte eine Computertomographie anordnen müssen, schreibt die Staatsanwältin. Die richtige Diagnose und eine Operation hätten die junge Frau gerettet.

Keine strafrechtlichen Fehler gemacht

Der Einzelrichter sprach den Arzt nach einer mehrstündigen Verhandlung frei. «Es war ein tragischer Todesfall. Sie haben strafrechtlich keine Fehler gemacht», sagte der Richter bei der Urteilseröffnung.

Keiner der behandelnden Ärzte habe bei der jungen Patientin eine solche lebensbedrohliche Krankheit vermuten können. Eine schwere Schädigung der Hauptschlagader sei extrem selten und treffe fast immer ältere Patienten , sagte der Arzt bei der Befragung.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel