Die Intensivpflegestation des Ostschweizer Kinderspitals ist veraltet und zu klein. Das schrieb die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin vor einem Jahr in einem Bericht. Die angeführten Mängel seien «in Ordnung zu bringen». Über den Mängelbericht ist man in St. Gallen erschrocken, denn die Fachgesellschaft ist für die Zertifizierung zuständig und kann dem Kanton beantragen, die Lizenz für den Betrieb der Abteilung zu entziehen.
Baugesuch vor Verwaltungsgericht
In der Zwischenzeit ist zumindest auf der Intensivpflegestation nicht viel passiert. Zwar wird derzeit im Osten des Spitals ein neuer Trakt angebaut, doch dieser wird nur für die Bettenstationen eine Entlastung bringen. Auch im Westen des Spitals war ein neuer Trakt geplant, doch können die Arbeiten nicht ausgeführt werden, da ein Anwohner gegen das Baugesuch Einsprache erhoben hat. Das Verfahren liegt seit Februar 2013 vor kantonalem Verwaltungsgericht.
Die Zeit drängt. Zwar hat die St. Galler Kantonsregierung vergangene Woche die Botschaft für den Neubau des Kinderspitals auf dem Areal des Kantonsspitals vorgelegt, doch wird der Bezug im Jahr 2022 zu spät erfolgen, um die von der Gesellschaft für Intensivmedizin geforderten Anpassungen rechtzeitig vorzunehmen. Denn spätestens in zwei Jahren dürfte das Kinderspital erneut unter die Lupe genommen werden, da dann der Leiter der Intensivpflegestation in Pension geht.
Die Spitalleitung schlägt nun vor, dass der geplante Anbau im Westen als Plattenbau ausgeführt wird. Dieser könne einerseits schnell erstellt, andererseits kostengünstig wieder abgebaut werden.