«Wenn wir in Singapur nicht bekannt sind, dann kommen die guten Professoren nicht zu uns», illustriert Rektor Thomas Bieger die Entwicklung an einer Jahres-Medienkonferenz. Die Universität St. Gallen sieht sich in einem weltweiten Wettbewerb. Das gelte auch für die besten Master-Studierenden.
Die technische Entwicklung sorgt für zusätzliche Konkurrenz: Man könne sich heute einen digital aufbereiteten Kurs der Stanford University herunterladen – «oder zu uns an die Vorlesung kommen», schilderte Bieger. Um einen Kontrapunkt zu setzen, werde man in St. Gallen die persönlichen Kontakte zwischen Dozierenden und Studierenden ausbauen.
Transparenz zu Kooperationen
Laut Jahresbericht wurden in den Instituten der Universität im letzten Jahr bereits 128 Lehr- und Forschungsstellen durch Drittmittel finanziert. Im Bericht werden auch die aktuellen Forschungskooperationen aufgeführt, etwa mit der BMW Group, mit Bosch, Hilti, SAP, SBB oder TyssenKrupp.
Die St. Galler Wirtschaftsuniversität will künftig die Angebote im Fachgebiet Informatik ausbauen. Ab 2017 werden Programmierkurse im Wahlbereich angeboten, ab 2018/19 startet ein «Departement for Information Science» mit drei neuen Lehrstühlen.Ob es ab 2020 in der Fachrichtung Informatik einen weiteren Ausbauschritt – und vor allem zusätzliche Mittel – geben wird, ist Thema einer Machbarkeitsstudie, die die Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell (IHK) mit 200'000 Franken mitfinanziert. Erste Ergebnisse sollen Ende Jahr vorgestellt werden.
Im Herbstsemester 2017 könnten die ersten rund 40 Studierenden der «St. Galler Kohorte» ihr Bachelor-Medizinstudium in Zürich beginnen, kündigte Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) an. 2020 sollen sie dann für das Masterstudium nach St. Gallen wechseln.