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Widerstand gegen Fluglärm «5000 Flüge sind zu viel für Emmen»

  • Der Flugplatz Sion wird Ende Jahr für das Militär geschlossen. Die Armee möchte künftig 5000 Starts und Landungen in Emmen durchführen – heute sind es knapp 3000.
  • Das geht dem «Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen» zu weit. Er will bei den 3000 Flugbewegungen bleiben
  • Die Sommerflugpause soll zudem von heute vier auf sechs Wochen verlängert werden

«Schon im letzten Jahr waren es zu viele Flüge», sagt Luzius Hafen vom Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen. Damals waren es 4000 Flugzeuge, die in Emmen starteten und landeten. Dass die Luftwaffe ab 2018 sogar 5000 vorsieht, geht ihm zu weit.

Verband lanciert Petition gegen mehr Lärm

Der Fluglärm belaste die wachsende Bevölkerung in und um Emmen. Der Schutzverband sammelt deshalb Unterschriften, um sich beim Bundesrat gegen dieses Vorhaben zu wehren.

Der zuständige Luzerner Regierungsrat Paul Winiker zeigt Verständnis für dieses Anliegen. Den Wunsch des Verbandes nach einer sechswöchigen Flugpause während den Sommerferien habe man deshalb auch an oberster Stelle bei der Armee platziert.

«Lärmbelastung nicht nur durch Kampfjets»

Gegen die höhere Anzahl Flüge wolle sich die Regierung aber nicht wehren. Winiker ist überzeugt, dass die Lärmbelastung trotzdem nicht steigen werde: «Die gesamte Lärmbelastung besteht nicht nur aus Jetflügen, sondern auch aus Drohnen- oder Propellerflügen. Wir warten deshalb das Lärmgutachten des Bundes ab. Auch wir fordern: Die Lärmbelastung soll insgesamt nicht ansteigen.»

Daran glaubt Luzius Hafen nicht. Die Luftwaffe will bis zu 70 neue Kampfflugzeuge anschaffen. Diese neuen Modelle seien mit Sicherheit lauter als die Tiger, die in Emmen bisher fliegen. Mit diesen würde die Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner in Emmen weiter ansteigen.

Wenn die Zahl der Kampfjets zu stark reduziert wird, sind die Arbeitsplätze der Ruag gefährdet.
Autor: Paul Winiker Luzerner Regierungsrat

Regierungsrat Paul Winiker ist hingegen überzeugt, dass der Lärm nicht zunimmt – trotz neuer Flugzeuge. Der Bund habe bei der Anschaffung neuer Jets vier Varianten zur Auswahl: Von 20 bis 70 neuen Jets sei die Rede. Winiker glaubt nur schon aus finanziellen Gründen nicht, dass der Bund 70 neue Militärfluzeuge anschaffen kann. Weniger Flugzeuge bedeuten weniger Flugbewegungen. Deshalb werde die Lärmbelastung längerfristig nicht höher.

Allerdings dürfe es auch nicht das Minimum sein: «Wenn die Zahl der Kampfjets zu stark reduziert wird, würden das Kompetenzzentrum Fliegerei und die Arbeitsplätze der Ruag stark gefährdet.» Das bedeute einen Verlust von insgesamt 1700 Arbeitsplätzen.

Wie viele Jets künftig nach Emmen kommen werden und wie hoch die Lärmbelastung sein wird, bei dieser Frage haben weder Schutzverband noch Luzerner Regierung direktes Mitspracherecht. Dies wird in den kommenden Jahren in Bern entschieden.

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