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Angst vor Tierquäler
Aus Schweiz aktuell vom 08.10.2014.
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Zentralschweiz Angst vor Tierquäler im Kanton Nidwalden

Im Kanton Nidwalden haben sich in den letzten Monaten Todesfälle und Verletzungen bei Kühen gehäuft. Ein Tierquäler treibe sein Unwesen, sind die Bauern überzeugt. Die Fälle sind mysteriös: Die Staatsanwaltschaft und der Kantonstierarzt konnten jedoch keine Hinweise auf Fremdeinwirkung feststellen.

Bäuerin Romy Christen aus Ennetmoos im Kanton Nidwalden ist sicher, dass ein Tierquäler in der Nacht im Stall ihres Betriebes war. «Diese Kuh war am Abend noch gesund, am nächsten Morgen lag sie apathisch da, völlig geschwächt und dem Tod nahe,» ergänzt ihr Mann Edgar. «Ich bin überzeugt, dass das Dritteinwirkung im Spiel sein muss.»

Ich fühle mich bedroht, habe Angst und kann nicht mehr schlafen.
Autor: Romy Christen Bäuerin

Edgar und Romy Christen sind mit ihrem Verdacht, dass ein Tierquäler sein Unwesen treibt, nicht allein. Über 30 Fälle von vermuteter Fremdeinwirkung wurden in den letzten Monaten den Behörden gemeldet. In mindestens drei Fällen sind die Tiere gestorben.

Staatsanwaltschaft hat «keine Hinweise auf Tierquäler»

Gegenüber «Schweiz aktuell» konnte die Staatsanwaltschaft insgesamt nur bei einem Fall Fremdeinwirkung nicht ausschliessen, auf einen systematischen Tierquäler hat sie keine Hinweise.

Heute in «Schweiz aktuell»

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Mehr dazu sehen Sie in der Sendung «Schweiz aktuell» um 19:00 Uhr auf SRF 1.

Tobias Reimann, Staatsanwalt Nidwalden: «Wir haben Abklärungen gemacht, Befragungen und teilweise auch Blutproben ins Tierspital nach Zürich geschickt. Es gibt keine Hinweise, dass ein Tierschänder sein Unwesen treibt.»

Äusserlich ist den Tieren in den meisten Fällen nicht viel anzusehen. Die Symptome sind Lähmungserscheinungen und Müdigkeit bis zu Apathie bei vorher gesunden Tieren. Die Bauern vermuten deshalb, dass der Tierquäler den Tieren eine Flüssigkeit, ein Gift spritze, die das Immunsystem schwäche und die schwierig nachzuweisen sei. Der Ennetmooser Landwirt Beat Gut hat bei vier seiner betroffenen Kühe Einstichstellen gefunden: «Es waren bei allen Kühen jeweils drei Einstichstellen, die in allen Fällen gleich angeordnet waren. Eine Anordnung, die wir auch bei anderen Bauern fanden. Das kann nicht mehr Zufall sein.»

Bauern sind unzufrieden mit den Behörden

Die Angst und die Verunsicherung der Bauern spürt auch Josef Risi, der leitende Kantonstierarzt. Aus tierärztlicher Sicht glaubt er nicht, dass die Einstichstellen von einer Spritze stammen. «Wenn eine Person einer Kuh eine so grosse Spritze setzen will, wehrt sich die Kuh massiv. Nach meiner Einschätzung würde die Kuh einem Täter die Spritze aus der Hand schlagen und nach ihm treten.»

Die Bauern geben sich mit den Begründungen der Staatsanwaltschaft und der Tierärzte nicht zufrieden. Mit jedem weiteren Fall steigt die Angst und die Ohnmacht. Sie haben sich zusammengetan und halten sich gegenseitig auf dem Laufenden. Offen ist, ob nun Mitte Oktober ein runder Tisch mit den betroffenen Bauern, den involvierten Ämtern und der Staatsanwaltschaft stattfinden wird.

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