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Zentralschweiz Die Luzerner Polizeiaffäre im Rückblick

Die Luzerner Polizeiaffäre rund um gewalttätige Polizisten hat dazu geführt, dass Kommandant Beat Hensler gehen musste. Nach Einschätzung von Kommunikationsexperte Iwan Rickenbacher hat Hensler keine Chance gehabt, seine Haut zu retten. Ausserdem habe er sich schon im Vorfeld selbst geschadet.

Ein Luzerner Polizist, der seine Partnerin verprügelte und später befördert wurde oder ein Elitepolizist, der einen wehrlosen Einbrecher mit Füssen gegen den Kopf trat. Diese Fälle schreckten schweizweit auf.

Nachdem die Fernsehsendung «Rundschau» von SRF die Fälle aufgedeckt hatte, setzte die Luzerner Regierung umgehend den externen Untersuchungsexperten Jürg Sollberger ein. Sein Schlussbericht zeigt unmissverständlich auf, dass im Umgang mit gewalttätigen Polizisten Fehler begangen wurden. Ausserdem beträfen die Probleme das ganze Polizeikader. Die Luzerner Regierung handelte: Anfang Dezember musste Polizeikommandant Beat Hensler den Hut nehmen.

Hensler hat sich selber ins Abseits befördert

Iwan Rickenbacher

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Legende: keystone

Der Schwyzer Iwan Rickenbacher ist Kommunikationsberater und Professor für politische Kommunikation an der Uni Bern. Zudem ist er Stiftungsratspräsident des Medienausbildungszentrums MAZ und Verwaltungsrat der Tamedia AG.

Der Schwyzer Kommunikations- und Politexperte Iwan Rickenbacher hat die Luzerner Polizeiaffäre verfolgt. Im Jahresrückblick sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Zentralschweiz», die Vorfälle seien in einer Zeit passiert, als die Polizei nach der Fusion von Stadt- und Kantonspolizei noch zu wenig konsolidiert gewesen sei.

«Zudem hat sich Beat Hensler mit seiner Kandidatur für die Regierungsratswahlen im Jahr 2011 selber geschadet», sagt Rickenbacher. Er wurde von seiner Partei nicht nominiert und galt fortan auch innerhalb der Polizei als gescheiteter Kandidat.

Mit Bekanntwerden der Vorfälle hat sich laut Rickenbacher rasch abgezeichnet, dass Beat Hensler keine Chance hatte sich zu halten: «Er ist aber bis zum Schluss geblieben und hat damit auch Rückgrat bewiesen.»

Offenere Information

Dass der Untersuchungsbericht des externen Experten Jürg Sollberger nur auf vier Seiten zusammengefasst veröffentlicht wurde, findet Iwan Rickenbacher falsch. «Das schafft kein Vertrauen und weckt neuen Verdacht. Der Kanton Luzern wäre gut beraten, seine restriktive Kommunikationspraxis zu überdenken.»

Trotz gemachter Fehler und vieler Negativschlagzeilen habe die ganze Affäre der Luzerner Polizei nicht nachhaltig geschadet, ist Kommunikationsexperte Iwan Rickenbacher überzeugt. «Die Polizei hat grundsätzlich eine hohe Anerkennung und Glaubwürdigkeit. Wenn die eingeleiteten Massnahmen umgesetzt werden, wird die Luzerner Polizei wieder zur Ruhe kommen.»

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