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Gründung Verein e-Health Zentralschweiz bei elektronischen Patientendossiers uneinig

Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu koordinieren, haben die Kantone Luzern und Nidwalden einen Verein gegründet.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens soll in der Zentralschweiz koordiniert ablaufen. Zu diesem Zweck haben die Kantone Luzern und Nidwalden sowie das Kantonsspital Obwalden und die Patientenstelle Zentralschweiz, Ärzte, Apotheker und Pflegedienstleister den Verein eHealth-Zentralschweiz gegründet. Eine Koordination über die ganze Zentralschweiz, wie sie zuerst angestrebt wurde, scheint aber nicht möglich.

Ziel ist ein Kompetenzzentrum

Wie die Staatskanzlei Luzern am Dienstag mitteilte, nimmt der Verein seine Tätigkeit am 1. Januar 2018 auf. Präsidiert wird die Organisation vom Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf. Ziel des Vereins sei es, ein Kompetenzzentrum aufzubauen, heisst es in der Mitteilung.

Der Verein übernehme für seine Mitglieder Aufgaben der Vernetzung, Koordination, Kommunikation und Information. Er unterstütze die Mitglieder etwa auch bei der Einführung des elektronischen Patientendossiers. Dies verlangt der Bund für alle Spitäler ab 2020.

«Patientenstrom macht nicht an der Kantonsgrenze halt»

Ursprünglich wurden alle Zentralschweizer Kantone und deren Leistungserbringer eingeladen, dem Verein beizutreten, sagt Hans-Peter Bättig vom Gesundheitsdepartement des Kantons Luzern. Das wäre sinnvoll gewesen, denn die Patientinnen und Patienten würden sich über die Kantonsgrenzen hinaus bewegen. Abgesehen von Nidwalden beteiligt sich nun aber keiner dieser Kantone. Das habe Auswirkungen auf das Budget, da nun weniger Mitgliederbeiträge eingehen.

Wir haben eine Lösung für die ganze Region angeregt.
Autor: Hans-Peter Bättig eHealth-Verantwortlicher Kanton Luzern

Gerade diese Mitgliederbeiträge sind mit ein Grund für Obwalden und Uri, dass sie dem neuen Verein nicht beigetreten sind. Zudem sehe man den Nutzen des Vereins nicht, heisst es auf Nachfrage. Im Kanton Schwyz heisst es, die Kantone seien nicht in der Pflicht - sondern die Spitäler. Diese müssten nach einer Lösung für die elektronischen Patientendossiers suchen.

Für die Einführung der elektronischen Patientendossiers müssen sich die Spitäler einer sogenannten Stammgemeinschaft anschliessen. Also einem Zusammenschluss verschiedener Ärzte und Spitäler, welche im Bereich der Digitalisierung zusammenarbeiten. Solche Stammgemeinschaften gibt es beispielsweise schon in den Kantonen Zürich und Aargau. Schlussendlich sei es wohl so, dass sich die Zentralschweizer Spitäler und Kliniken einer schon bestehenden Gemeinschaft anschliessen werden, sagt Martin Pfister, Regierungsrat und Gesundheitsdirektor des Kantons Zug.

Unter den Zentralschweizer Kantonen müssen wir das nicht koordinieren, das ist nicht nötig.
Autor: Martin Pfister Regierungsrat Kanton Zug

Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektoren hätten geprüft, selber eine solche Stammgemeinschaft aufzubauen. Dafür sei die Zentralschweiz aber zu klein, sagt Pfister. Deshalb sei sein Kanton schon länger mit einer Arbeitsgruppe auf der Suche nach einer guten Lösung. Zug sei also schon einen Schritt weiter als Luzern. Luzern mache mit dem neuen Verein jetzt einfach das, was die anderen Kantone auch machen würden. Eine Koordination der Kantone sei hierbei aber nicht nötig, so Martin Pfister.

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