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Immobilienmarkt Zentralschweiz «Nicht alle jetzt geplanten Grossprojekte werden funktionieren»

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Christian Marbet, Präsident des Zentralschweizer Verbands der Immobilienwirtschaft.
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.01.2018.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 30 Sekunden.

Seit einiger Zeit zeichnet sich auf dem Immobilienmarkt zumindest in einigen Segmenten eine Trendwende ab. Vor allem bei Miet- und Eigentumswohnungen scheint der Markt gesättigt zu sein. Dies zeigt die neuste Immobilienstudie der Grossbank UBS auch für die Zentralschweiz. Christian Marbet ist in der Bewirtschaftung und Vermarktung von Immobilien tätig und Präsident des Zentralschweizer Verbands der Immobilienwirtschaft.

SRF: Christian Marbet, welchen Projekten prophezeien Sie eine schwierige Zukunft?

Christian Marbet: Wir haben vor allem im Bereich Luzern Süd etwa 2000 Wohnungen, die auf den Markt kommen, und das sind erst die Wohnungen der Grossprojekte. Auch in Emmen entstehen mit der Viscosistadt rund 1500 Wohnungen und im Rontal sind es rund 500 Wohnungen, die gebaut werden. Ich glaube, da muss man kein Prophet sein um zu sehen, dass dies alles am Schluss nicht aufgehen kann.

Sie sprechen hier Grossprojekte in der Agglomeration Luzern an. Wie sieht es denn auf dem Land aus? Auch da gibt es ja grössere Projekte mit 100 bis 200 Wohnungen.

Ich würde hier eine Unterscheidung nach Segmenten machen. Im Bereich der Eigentumswohnungen bin ich der Meinung, dass der Markt spielt, weil die Nachfrage nach wie vor besteht. Schwieriger wird es bei den Mietwohnungen. Wir haben auf der einen Seite in diesen Gemeinden traditionell schon bestehenden, leeren Wohnraum und auf der anderen Seite auch eine geringere Nachfrage. Wenn nun beispielsweise in einer Gemeinde mit 1000 bis 1500 Einwohnerinnen und Einwohnern auf einmal zusätzlich 50 bis 100 Wohnungen entstehen, dann wird es schwierig, in nützlicher Frist diese Häuser zu füllen.

Durch das neue Raumplanungsgesetz, das Verdichtung fordert, wird in Zukunft auch weniger gebaut, da weniger Bauland eingezont wird.

Genau dies sehen wir exemplarisch bei den Einfamilienhäusern. Man will wegen der Verdichtung grundsätzlich keine neuen Einfamilienhäuser mehr. Hier ist die Nachfrage aber noch immer gross. Dadurch bleiben in diesem Segment die Preise hoch, oder sie steigen langfristig sogar noch weiter an. Wir stellen fest, dass die Preise in den einzelnen Wohnsegmenten vermehrt auseinanderdriften. Bei den Einfamilienhäusern steigen sie, eine Seitwärtsbewegung gibt es bei den Eigentumswohnungen, und bei den Mietwohnungen sind sie im Sinken begriffen.

Ein Blick noch auf die Randregionen. Wurde dort in der Vergangenheit auch tendenziell zu viel Mietwohnraum gebaut? Wie sieht dort das Preisniveau aus?

In der Vergangenheit stiegen die Preise fast überall - auch in den Randregionen. Allerdings minimer als in Städten und Agglomerationen. Investoren haben aber vermehrt auch in Randregionen gebaut, weil dort noch Bauland zu moderaten Preisen zu haben ist.

Das Gespräch führte Mirjam Breu

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