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Luzern muss weiter sparen – Stimmbürger lehnen Steuererhöhung ab
Aus News-Clip vom 21.05.2017.
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Kantonale Abstimmungen «Die Steuererhöhung war ultima ratio. Wir haben keinen Plan B»

Nach dem Nein der Luzerner Stimmbevölkerung zu einer Steuererhöhung braucht es nun dringend neue Sparvorschläge. Die bürgerlichen Parteien sehen dafür vor allem die Regierung in der Pflicht. Diese hat aber noch keinen Plan.

  • Die Luzerner entschieden über zwei Teile des Konsolidierungspakets KP 17, das den Staatshaushalt ins Lot bringen soll.
  • Konkret ging es um eine Erhöhung des Steuerfusses, die im laufenden Jahr 64 Millionen Franken einbringen soll, und um eine Sparmassnahme von 1,8 Millionen Franken, die die Musikschulen betrifft.
  • Gegen die Steuerfusserhöhung hat die SVP das Referendum eingereicht.
  • Das Stimmvolk lehnt die Erhöhung der Steuern mit 54,3 Prozent ab.
  • Auch die Halbierung der Kantons-Beiträge an die Musikschulen wird mit 67 Prozent bachab geschickt.

Erhöhung Staatssteuerfuss

Kanton Luzern: Erhöhung des Staatssteuerfusses für 2017 auf 1,70 Einheiten

  • JA

    45.7%

    55'467 Stimmen

  • NEIN

    54.3%

    66'020 Stimmen

Halbierung Kantonsbeiträge für Musikschulen

Kanton Luzern: Halbierung der Kantonsbeiträge an die Musikschulen

  • JA

    32.3%

    39'227 Stimmen

  • NEIN

    67.7%

    82'137 Stimmen

Die Steuerfusserhöhung von 1,6 auf 1,7 Einheiten wurde von der Bevölkerung mit 54,3 Prozent abgelehnt. Sie war Teil eines Entlastungspaketes, das das Parlament im Dezember 2016 beschlossen hatte. Mit ihr sollten wegfallende Einnahmen aus dem Nationalen Finanzausgleich NFA kompensiert werden. Der Kanton erhält weniger Geld aus dem NFA, weil er mit Steuersenkungen seine Finanzkraft verbessern konnte.

Ein Mann in Kravatte und Anzug vor einer Fernsehkamera.
Legende: Das Nein ist eine herbe Niederlage für Finanzdirektor Marcel Schwerzmann. SRF/Christian Oechslin

Alle Parteien bis auf die SVP sahen die Steuerfusserhöhung als unumgänglich. Diese sei die sozialverträglichste Massnahme und könne später rückgängig gemacht werden. Die SVP geht dagegen davon aus, dass die Steuerfusserhöhung nicht nachhaltig sei und weitere folgen würden.

Durch das Referendum hat der Kanton für das laufende Jahr kein gültiges Budget. Mit dem Nein des Stimmvolks bleibt der budgetlose Zustand bestehen.

Ich lese das Resultat als Auftrag: Die Bevölkerung will weiter sparen.
Autor: Andreas Moser Fraktionschef FDP Luzern

Marcel Schwerzmann ist enttäuscht. Wo die fehlenden 64 Millionen Franken eingespart werden sollen, darauf hat er keine Antwort: «Die Steuererhöhung war ultima ratio. Wir haben keinen Plan B. Grundsätzlich müssen wir aber alle Posten anschauen.»

Männer sitzen an einem Tisch.
Legende: Hängende Köpfe im Pro-Kommittee: CVP und FDP hätten sich ein Ja zur Steuererhöhung gewünscht. SRF/Dario Pelosi

Mit Blick auf das zweite Abstimmungsresultat sei der Entscheid, wo man nun sparen soll, aber kein einfacher: «Die Bevölkerung will tiefe Steuern, man will sparen. Mit der Abstimmung zur Musikschule zeigt sich aber, dass niemand in seinem Umfeld sparen will. Das macht unsere Aufgabe unglaublich schwierig.»

Auch die CVP und FDP befürworteten die Erhöhung des Steuerfusses. Andreas Moser, Fraktionschef der FDP: «Wir sind mit unserer Haltung bei der Mehrheit nicht angekommen. Ich lese das als Sparauftrag: Die Bevölkerung will keine Steuererhöhung, sondern weiter sparen.»

Wir sehen Sparpotential bei Bildung, Gesundheit, im Sozialbereich und im Asylwesen.
Autor: Franz Grüter Präsident SVP Luzern
Drei Männer im Anzug stossen an.
Legende: Zufriedene Gewinner: Peter With, Franz Grüter und Guido Müller von der SVP. zvg/SVP Luzern

Franz Grüter, Präsident der SVP Luzern und Gewinner der Abstimmung sieht das jedoch anders: «Wir sehen grosses Potential im Bildungs- und Gesundheitswesen, im Sozialbereich und auch im Asylwesen. Hier warten wir auf Korrekturen seitens der Regierung, das ist ihr Auftrag.»

Für die Linke, die eine Steuerfusserhöhung unterstützt hat, ist mit dem Ergebnis die bürgerliche Steuerstrategie gescheitert. Der Kanton stecek nun in einer Sackgasse, die Steuerprogression müsse überprüft werden.

Teurerer Musikunterricht befürchtet

Am Sonntag wurde neben der Steuererhöhung auch über einen weiteren Punkt des Entlastungspakets entschieden – die Reduktion der Kantonsbeiträge an die Musikschule.

Auch diese lehnte das Stimmvolk ab, mit deutlichen 67 Prozent. Luzern wollte die Pro-Kopf-Beiträge an die kommunalen Musikschulen von 350 auf 175 Franken halbieren. Über 22'000 Personen unterzeichneten das dagegen ergriffene Referendum – 7,5 mal so viel wie nötig.

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