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Interview mit Bruno Affentranger (04.01.2018)
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 04.01.2018.
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Kulturszene Luzern «Kulturförderung ist eine Staatsaufgabe»

Trotzdem will ein neu gegründeter Verein via Spenden die finanziellen Ausfälle bei der Kulturförderung kompensieren.

SRF News: Bruno Affentranger, Sie sind der Kopf des Vereins «Zur Förderung der Freien Kulturszene Luzern FFK». Der Kanton spart und spricht weniger Geld für die Kulturförderung - dies könne man aber dank des neuen Vereins auffangen. Das ist praktisch für die Regierung, nicht?

Ja. Das klingt gut - hat aber zwei Seiten: Auf der einen Seite ist das schön, dass man diese Ausfälle auffangen kann und ich mache das gern mit diesem Verein. Anderseits ist unser Verein nichts anderes, als eine Reparaturmassnahme. Er wird sich auch wieder auflösen, denn Kulturförderung ist eine staatliche Aufgabe.

Es braucht zum Teil tatsächlich einen gewissen Druck von aussen und eine gute Idee.
Autor: Bruno Affentranger Kopf des Vereins

Sie haben den Verein gegründet, weil Sie sich über die Sparübungen aufgeregt haben. Sie wollten die freie Kulturszene nicht im Stich lassen. Anders gesagt aber unterstützen sie mit Ihrer Sammelaktion die Sparübungen der Regierung, welche sich nun zurücklehnen kann...

Der Verein

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Der «Verein zur Förderung der freien Kulturszene Luzern» FFK hat offiziell am 1. Janur angefangen, Geld zu sammeln. Das Ziel: Mindestens die Hälfte der Ausfälle durch das kantonale Sparprogramm mit Geldern von privaten Sponsoren aufzufangen. Kopf des Vereins ist der BA Media Verlag von Bruno Affentranger und Angel Gonzalo.

Das macht die Regierung aber nicht. Bereits die Ankündigung, dass wir schon vor dem eigentlichen Sammeln des Vereins mehr als 100 000 Franken gesammelt haben, hat dazu geführt, dass ein Druck entstanden ist innerhalb der Verwaltung und auch beim Regierungsrat. Da wurden Gelder freigesetzt, die es vorher gar nicht gegeben hat. Das zeigt mir: Es braucht zum Teil tatsächlich einen gewissen Druck von aussen und eine gute Idee.

Kurz vor Weihnachten fingen Sie nun offiziell mit Sammeln an. Wie geht es jetzt weiter?

In den Tagen vor Weihnachten haben wir die ersten Briefe an Leute und Firmen geschickt, welche wir nicht so gut kennen. Bereits vorher aber haben wir Leute kontaktiert, die wir persönlich kennen. Es läuft sehr vieles über unsere persönlichen Netzwerke, welche sich nun ein wenig verselbständigen sollten. Wir machen kein Crowd Funding, wir sammeln gezielt.

Sie kontaktieren explizit Leute und Unternehmen, die von der Steuerstrategie des Kantons Luzern profitieren. Unterstützen denn diese auch die Steuerstrategie und Sparpolitik der Luzerner Regierung?

Ich glaube, das sind Leute, die sich gar nicht gross Gedanken über diese Finanz-Politik machen. Sie profitieren einfach im hohen Mass davon, weil sie einen Teil ihres Steuersubstrats zurückhalten können. Wenn man sie aber mit der Realität auf dem kulturellen Sektor konfrontiert und ihnen klar macht, dass die freie Kultur als schwächstes Pflänzchen stark leidet, dann realisieren sie sehr rasch, dass sie so auf einfache Art der Allgemeinheit etwas zurückgeben können.

Das Gespräch führte Tuuli Stalder.

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