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Ursener Schafhirt «Ab diesem Sommer sind meine Schafe Wolfsfutter»

Der Tourismus im Urner Urserental ist wichtig für die Region. Doch dieser wird gefährdet durch Hunde. Genauer gesagt durch Herdenschutzhunde. Diese sind zwar ein effektiver Schutz von Schafen vor dem Wolf, doch sie schrecken Wanderer ab. In seltenen Fällen haben sie auch schon Berggänger gebissen.

Aus diesem Grund will die Ursener Talgemeinde die Herdenschutzhunde verbieten. Am Sonntag wäre eine entsprechende Abstimmung an der Korporationsversammlung traktandiert gewesen. Wegen rechtlichen Fragen ist diese Initiative nun aber auf Eis gelegt. Es muss zuerst geklärt werden, ob die Korporation überhaupt ein solches Verbot aussprechen darf, oder ob der Kanton diese Entscheidung treffen muss.

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Abstimmung über Herdenschutzhunde verschoben
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 25.05.2018.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 6 Sekunden.

«Nächstes Jahr werden wir todsicher darüber abstimmen», sagt Talammann Hans Regli, der hinter dem Anliegen der Initative steht. Auch sonst sind sich eigentlich alle einig, dass diese Abklärungen nur Formsache sind, auch der zuständige Regierungsrat Urban Camenzind. «Meiner Meinung nach, ist es Sache der Korporation, das zu regeln.»

Nachtpferch als alternativer Wolfsschutz

Der Schäfer Ernst Vogel, der schon seit Jahren jeden Sommer im Urserental hirtet, muss schon dieses Jahr auf seine Herdenschutzhunde verzichten. Die Korporation hat ihm dies vorgeschrieben, obwohl erst in einem Jahr darüber abgestimmt wird. Vogel ist mitgezogen, auch wenn es für ihn fatale Folgen habe: «Ab diesem Sommer sind meine Schafe Wolfsfutter», so der Hirte.

Talammann Hans Regli hält dagegen. Man wolle diesen Sommer den sogenannten Nachtpferch testen. Der Nachtpferch ist ein alternativer Schutz vor dem Wolf, der Hirte treibt seine Schafe jeden Abend zusammen und führt sie auf eine eingezäunte Weide. «Die grosse offene Frage ist, ob das funktioniert», so Regli.

Was, wenn der Nachtpferch nicht funktioniert?

Ernst Vogel winkt ab. Wenn er Hilfe bekomme, werde er den Nachtpferch zwar ausprobieren, für ihn ist es aber eine Alibi-Übung. «Erstens ist dies viel aufwändiger und teurer als Herdenschutzhunde und zweitens kann ein Wolf zwei Meter hohe Zäune locker überspringen.»

Was man macht, wenn der Nachtpferch nicht funktioniert und Herdenschutzhunde verboten sind, das weiss momentan noch niemand.

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