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Ausgrabungen am Franziskanerplatz Luzern
Aus News-Clip vom 14.08.2017.
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Überraschung bei Bauarbeiten Zwei mittelalterliche Kirchen in der Stadt Luzern entdeckt

Archäologen stiessen nicht nur auf die alte Spitalkirche, sondern fanden unverhofft auch Spuren der Vorgängerkirche.

Die Stadt Luzern saniert momentan auf dem Franziskanerplatz in der so genannten Kleinstadt die Leitungen und die Pflästerung. Dieser Teil der Stadt ist seit 800 Jahren bewohnt. Entsprechend waren historische Spuren zu erwarten und deshalb sind nun nicht nur Bauarbeiter, sondern auch Archäologen vor Ort.

Bekannt war, dass am Franziskanerplatz bis 1656 das Heiliggeist-Spital stand. Dieses war im 13. Jahrhundert als eine der ersten Institutionen der jungen Stadt geschaffen worden, um Bedürftige, Kranke und Pilger aufzunehmen. Zu einem Spital habe damals auch eine Kirche gehört, sagte Archäologe Fabian Küng am Montag bei einer Begehung der Grabungsstelle.

Dass wir nicht weiter graben, liegt nicht nur am Geld und an der Zeit.
Autor: Fabian Küng Archäologe, Projektleiter

Auf der vom Bündner Kupferstecher Martin Martini 1597 geschaffenen Stadtansicht ist neben dem Heiliggeist-Spital auch die Spitalkirche zu sehen. Das Spitalgebäude wurde 1656, als die Institution vor die Stadttore verlegt wurde, abgebrochen. Die Spitalkirche blieb noch bis 1788 stehen.

Gut erhaltener Mörtelboden

Tage der offenen Grabung

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Die Ausgrabung am Franziskanerplatz kann an zwei Tagen besichtigt werden:

18. August (17-20 Uhr)

19. August (9-16 Uhr)

Die Grabungen dauern noch bis spätestens Mitte September.

Bei der Grabung wurden nun nicht nur die erwarteten Überreste entdeckt, die aus Martinis Stadtansicht bekannt waren. Zum Vorschein kamen überraschend auch Stücke des Vorgängerbaus. Gemäss schriftlichen Quellen muss dieser spätestens um 1345 gebaut worden sein. Freigelegt wurden die Reste des rechteckigen Chores und ein gut erhaltener Mörtelboden mit einem Altarfundament.

Trotz des überraschenden Fundes werden die Archäologen am Franziskanerplatz nicht tiefer graben. «Dass wir nicht weiter graben, liegt nicht am Geld und an der Zeit», sagt Projektleiter Fabian Küng und ergänzt, «für die Sanierungsarbeiten am Platz ist lediglich ein Aushub von 80 Zentimetern Tiefe nötig. Also gehen wir nicht weiter.» Jene Teile, die nicht durch die Bauarbeiten beeinträchtigt werden, würden wieder zugeschüttet und so konserviert.

Neben dem Areal der Spitalkirche befand sich der Garten des benachbarten Franziskanerklosters. Weil die städtischen Friedhöfe stark überbelegt waren, wurde im Garten um 1600 ein Friedhof angelegt, der bis 1798 verwendet wurde. Bei den Grabungen wurden menschliche Knochen entdeckt. Diese Arbeiten sind noch im Gang.

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