Corine Mauch, Claudia Nielsen, André Odermatt und Raphael Golta: Sie sollen für die Stadtzürcher SP die vier Sitze in der Zürcher Stadtregierung verteidigen. Die Delegierten haben am Donnerstagabend die Bisherigen einstimmig und mit einem langen Applaus in den Wahlkampf geschickt.
Die SP war die letzte der im Stadtrat vertretenen Parteien, die ihre Kandidatinnen und Kandidaten offiziell nominiert hat. Allerdings war bereits seit Februar bekannt, dass dieses Quartett wieder antreten wird.
Auch offiziell ist die Kandidaten-Kür damit nun abgeschlossen:
Stadtratswahlen 2018 - die Kandidatinnen und Kandidaten
SP | Alle vier bisherigen Stadträtinnen und Stadträte treten erneut an: Stadtpräsidentin Corine Mauch, Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen, Hochbauvorsteher André Odermatt und Sozialvorsteher Raphael Golta. |
SVP | Die SVP will nach bald 30 Jahren zurück in den Stadtrat. Sie tritt mit Susanne Brunner und Roger Bartholdi an. Damit besetzt die SVP zwei Plätze auf dem bürgerlichen Fünferticket. |
FDP | Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger will im Stadtrat bleiben. Sein Stadtratskollege Andres Türler hingegen tritt zurück. Seinen Platz verteidigen soll Michael Baumer. |
Grüne | Finanzvorsteher Daniel Leupi tritt erneut an. Die Partei will zudem einen zweiten Sitz holen. Schaffen soll dies Karin Rykart, Fraktionschefin der Grünen im Stadtparlament. |
GLP | Andreas Hauri will für die Grünliberalen zum ersten Mal überhaupt in den Stadtrat einziehen. |
CVP | Schulvorsteher Gerold Lauber tritt zurück. Die CVP will ihren Sitz verteidigen, im Bündnis mit SVP und FDP. Gemeinderat Markus Hungerbühler soll Laubers Sitz für die Partei halten. |
AL | Sicherheitsvorsteher Richard Wolff will den Sitz für die AL verteidigen. Die Partei tritt mit ihm als einzigen Kandidaten an. |
EVP | Die Partei greift mit Claudia Rabelbauer als Kandidatin für die Stadtratswahlen an. |
Linke Mehrheit ausbauen
Ebenfalls einstimmig sprachen sich die SP-Delegierten dafür aus, auch die drei weiteren linken Kandidaturen zu unterstützen: Also Richard Wolff (AL), Daniel Leupi (Grüne) sowie die zweite Grüne Kandidatin Karin Rykart. Die Juso-Kandidatin Nina Hüsser wird dagegen nicht portiert. Dazu Marco Denoth, Co-Präsident der SP Stadt Zürich: «Die Juso wird als Teil der SP wahrgenommen. Und wir wollten als Partei nicht fünf der neun Sitze im Stadtrat beanspruchen.»
Weniger bescheiden zeigt sich Denoth, wenn es um das linke Bündnis geht. Dass die geschlossene Linke mit SP, AL und den Grünen nun sieben der neun Sitze in der Stadtregierung anstrebt, hält er für richtig: «Das zeugt von einer gewissen Selbstsicherheit. Die Bürgerlichen haben keine probaten Lösungen, deshalb dürfen wir diese sieben Sitze beanspruchen.»
Grosses Gerangel um die frei werdenden Sitze
Allerdings buhlen viele Parteien auf die frei werdenden Sitze: Der Platz, den Andres Türler frei macht, soll sein Parteikollege und Gemeinderat Michael Baumer für die FDP verteidigen.
Die CVP will mit Markus Hungerbühler den Sitz des abtretenden Gerold Lauber halten. Und auch die GLP will erstmals in die Zürcher Stadtregierung einziehen. Sie setzt auf den Kantonsrat Andreas Hauri, der sich auch als Stadtpräsident bewirbt.
Derweil will die SVP mit einem gemischten Doppel nach 28 Jahren zurück in die Regierung: Die ehemalige Kantonsrätin und heutige Economiesuisse-Mitarbeiterin Susanne Brunner sowie der Gemeinderat und Banker Roger Bartholdi sollen es für die SVP richten.