Nun steht fest, wer zu den Wahlen in die Zürcher Stadtregierung antritt. Nach dem «Super Dienstag», an dem SVP, CVP und die Grünen ihre Kandidatinnen oder Kandidaten für die Wahl bestimmt haben, sind die Namen der möglichen neuen Stadträte bekannt.
Gemischtes Doppel bei der SVP
Die Delegierten der SVP folgten dem Vorschlag der Parteileitung und nominierten am Dienstagabend die ehemalige Kantonsrätin Susanne Brunner und den Gemeinderat Roger Bartholdi.
Dieses gemischte Duo soll für die SVP erstmals nach 1990 wieder einen Sitz in der Zürcher Stadtregierung erobern. Roger Bartholdi arbeitet bei der UBS und präsidierte im vergangenen Jahr das Stadtparlament. Brunner ist bei der Economiesuisse in Bern tätig und sass früher im Zürcher Kantonsrat.
Damit besetzt die SVP zwei Sitze des bürgerlichen Fünfertickets. Die FDP hat ebenfalls zwei Plätze, die CVP stellt einen Kandidaten.
CVP: Stadt schlägt Kanton
Zur Auswahl standen bei der CVP Nicole Barandun und Markus Hungerbühler. Das Rennen gemacht hat am Dienstagabend der 42-jährige Gemeinderat Markus Hungerbühler.
Der Präsident der Stadtpartei setzte sich damit gegen die Präsidentin der Kantonalpartei, Nicole Barandun, durch.
Zwar sei Barandun «kommunikativ stark» und hätte als «arbeitstätige Frau gute Wahlchancen». Hungerbühler dagegen sei besser vernetzt.
Bei den Grünen entscheidet die Frauenfrage
Nach intensiver Diskussion hat bei den Grünen Gemeinderätin Karin Rykart obsiegt. Sie setzte sich durch gegen Nationalrat Bastien Girod. Beide seien valable Kandidaten, meinten die Mitglieder an der Versammlung.
Girod wurde allgemein als besserer Wahlkämpfer gelobt, der mehr Chancen hätte, einen zweiten Sitz für die Grünen zu holen. Gegen Girod sprach jedoch das Geschlecht. Es sei «beschämend», würden die Grünen neben dem amtierenden Stadtrat Daniel Leupi mit einem zweiten Mann antreten, hiess es in einem Votum aus dem Plenum.
Am Ende siegte diese Haltung, Karin Rykart erhielt 94 Stimmen, Girod 65.
Die Kandidatinnen und Kandidaten in der Übersicht
Stadtratswahlen 2018 - die Kandidatinnen und Kandidaten
SP | Alle vier bisherigen Stadträtinnen und Stadträte treten erneut an: Stadtpräsidentin Corine Mauch, Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen, Hochbauvorsteher André Odermatt und Sozialvorsteher Raphael Golta. |
SVP | Die SVP will nach bald 30 Jahren zurück in den Stadtrat. Sie tritt mit Susanne Brunner und Roger Bartholdi an. Damit besetzt die SVP zwei Plätze auf dem bürgerlichen Fünferticket. |
FDP | Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger will im Stadtrat bleiben. Sein Stadtratskollege Andres Türler hingegen tritt zurück. Seinen Platz verteidigen soll Michael Baumer. |
Grüne | Finanzvorsteher Daniel Leupi tritt erneut an. Die Partei will zudem einen zweiten Sitz holen. Schaffen soll dies Karin Rykart, Fraktionschefin der Grünen im Stadtparlament. |
GLP | Andreas Hauri will für die Grünliberalen zum ersten Mal überhaupt in den Stadtrat einziehen. |
CVP | Schulvorsteher Gerold Lauber tritt zurück. Die CVP will ihren Sitz verteidigen, im Bündnis mit SVP und FDP. Gemeinderat Markus Hungerbühler soll Laubers Sitz für die Partei halten. |
AL | Sicherheitsvorsteher Richard Wolff will den Sitz für die AL verteidigen. Die Partei tritt mit ihm als einzigen Kandidaten an. |
EVP | Die Partei greift mit Claudia Rabelbauer als Kandidatin für die Stadtratswahlen an. |