Finanzielle Probleme bei den Stadtspitälern und ein zu strenger Führungsstil: SP-Stadträtin Claudia Nielsen ist in den letzten Monaten immer wieder in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Gemäss einer Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag der NZZ könnten ihr diese Schlagzeilen bei den Stadtratswahlen im März zum Verhängnis werden.
Michael Hermann, Politgeograf und Leiter der Studie, räumt aber ein, dass der Zeitpunkt der Umfrage für Claudia Nielsen ungünstig gewesen ist. «Wir haben die Umfrage per Zufall genau dann gemacht, als Claudia Nielsen in die Kritik geriet», so Hermann.
Claudia Nielsens eigene Wählerbasis lässt sie im Regen stehen.
Die Umfrage zeigt allerdings auch, dass nur die Hälfte der SP-Wähler zufrieden ist mit der Arbeit von Claudia Nielsen. «Es hat mich sehr überrascht, Claudia Nielsen erfährt nur wenig Solidarität aus den eigenen Reihen», erklärt Michael Hermann. Entschieden sei aber noch gar nichts. Es könne auch sein, dass sich die Wähler in den nächsten Monaten wieder hinter Claudia Nielsen stellen.
Offenes Rennen um letzten Platz
Das Rennen um den neunten Platz im Zürcher Stadtrat sei noch völlig offen. Gemäss der aktuellen Umfrage liegt SVP-Kandidatin Susanne Brunner auf dem neunten Platz, ganz knapp vor dem Kandidaten der GLP, Andreas Hauri, und ihrem Partei-Kollegen Roger Bartholdi.
Für zwei neue Kandidaten prognostiziert die Umfrage sehr gute Chancen: für die Grüne Karin Rykart und für Michael Baumer von der FDP. Am allermeisten Stimmen erhält laut der Umfrage der bisherige Grüne Stadtrat Daniel Leupi.
Die Umfrage
Die Daten für die Umfrage wurden zwischen dem 30. November und dem 5. Dezember 2017 online erhoben. Insgesamt wurden 1072 Personen befragt. Die Stichprobe wurde gewichtet. |