Farben spielten schon immer eine grosse Rolle in der Musik der Zürcher Sängerin Lea Lu. Die 29-Jährige ist Synästhetin: Wenn sie Musik hört, sieht sie die Töne als Farben vor ihrem geistigen Auge: «C-Dur ist beispielsweise weiss, E-Dur dagegen ein sattes Orange.» Deswegen gibt's Lieder, die sie allein wegen der Farbkombination mag oder nicht mag.
80 Songs in einem halben Jahr
Diese Farbenwelt war vor zwei Jahren auf einen Schlag verschwunden, als Lea Lu einen Hörsturz erlitt und für ein halbes Jahr praktisch taub war: «Es war alles dunkel und düster, als hätte ich ganz starke Wachs-Ohrstöpsel in den Ohren», erzählt sie im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen.» Diese temporäre Taubheit beflügelte Lea Lu: Sie schrieb 80 Songs, so viele wie noch nie.
Nun hat die Zürcherin ihr Gehör und ihre Farbenwelt wieder. Ihr neues Album «Two» würde ohne die Erfahrung des Hörsturzes ganz anders klingen, ist Lea Lu überzeugt: «Meine Musik hat jetzt mehr Schichten, mehr Beats und Groove. Deshalb bin ich in Nachhinein froh, hatte ich den Hörsturz.»