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Zürich Schaffhausen Kindsmisshandlung: Zürcher Kinderspital meldet über 300 Fälle

Die Zahl der untersuchten Verdachtsfälle ist im letzten Jahr zurückgegangen. In 75 Prozent der Fälle liess sich der Verdacht erhärten. Nur in wenigen Fällen konnte eine Misshandlung sicher ausgeschlossen werden.

Die Kinderschutzgruppe und die Opferberatungsstelle des Kinderspitals Zürich (Kispi) hat im letzten Jahr 419 Misshandlungsfälle registriert. Das sind 31 weniger als im Jahre 2014, wie das Kispi am Montag mitteilte.

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Kindsmisshandlung: die Fakten (18.1.2016)
01:46 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 46 Sekunden.

In drei Viertel der gemeldeten Fälle lag sicher eine Misshandlung vor. Das sind – wie schon im Vorjahr – über 300 betroffene Kinder. In rund zehn Fällen konnte eine Misshandlung sicher ausgeschlossen werden, da es sich um Unfälle handelte.

Quälende Unsicherheit

In knapp 100 Fällen konnte eine Misshandlung weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen werden. «Diese Fälle sind für uns die schwierigsten», sagt Georg Staubli, Leiter der Kinderschutzgruppe: «Wenn wir nicht genau wissen was passiert ist, versuchen wir Sicherheiten einzubauen.» Das Kinderspital informiere dann beispielsweise die Kesb oder den behandelnden Kinderarzt, damit diese das Kind engmaschig begleiten.

Ziel ist es, möglichst früh präventiv einzugreifen und nicht erst, wenn es zu einer Misshandlung gekommen ist. Daran müssen wir alle noch arbeiten.
Autor: Georg Staubli Arzt, Leiter der Kinderschutzgruppe im Kinderspital

Die Kispi-Statistik unterscheidet zwischen sexueller Ausbeutung, körperlicher und psychischer Misshandlung sowie Vernachlässigung. Leicht abgenommen haben im letzten Jahr die Fälle von schwerer körperlicher Misshandlung, heisst es in der Mitteilung. Die Zahl der sexuellen Misshandlungen blieb im Vergleich zu 2014 in etwa gleich.

Leiden zwischen den Fronten

Eine deutliche Zunahme gab es aber bei den psychischen Misshandlungen. In diese Kategorie fallen vor allem Kinder, die in Scheidungssituationen unter dem Streit der Eltern erheblich leiden oder von den Eltern instrumentalisiert werden, wie das Kispi ausführt. Der Anteil dieser Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozentpunkte auf 27,1 Prozent.

Deutlich zurückgegangen sind dagegen die Fälle von Vernachlässigung. Noch 7,4 Prozent der Fälle gehörten 2015 in diese Kategorie. Im Jahr zuvor waren es noch 11,6 Prozent.

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