Am 21. Schaffhauser Filmfestival, das heute Mittwoch beginnt, feiert «Lamu Calling» Premiere. Der rund 45-minütige Streifen zeigt die Begegnungen Beat Toniolos, der sich selbst als manchmal etwas skurrilen Künstler bezeichnet, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auf der Insel Lamu im Indischen Ozean.
Einen roten Faden gibt es bei mir ja selten.
Der Schaffhauser hatte die Einladung eines befreundeten Künstlers angenommen und war nach Lamu gereist, um dort eine Kunst-Performance durchzuführen. Diese kam aber nie zustande. Dafür filmte Toniolo mit seiner Videokamera, was ihm vor die Linse kam.
«Ich geriet in einen richtigen Sog, liess mich treiben und habe mich naiv auf die Menschen auf Lamu eingelassen.» Toniolo kam mit Einheimischen ins Gespräch, filmte sie bei ihrer Arbeit und in der Freizeit. So sah er Orte, über die er sonst wahrscheinlich nie etwas erfahren hätte.
Was der Profi meint
21. Schaffhauser Filmfestival
Über zehn Stunden Filmmaterial kamen auf diese Weise zusammen. Diesen Rohstoff schnitt Toniolo mit Hilfe der Produktionsfirma Modul+ zu einem etwas speziellen Dokumentarfilm zusammen. «Als geschulter Kameramann hätte ich die Szenen schon anders aufgenommen», sagt Reto Troxler von Modul+. Es sei aber gerade das Spannende an diesem Film, dass Toniolo ohne Konzept und durch seinen eigenen Blick das Geschehen auf Lamu dokumentiert habe. «Das macht den Film authentisch und lebendig.»