Er war 28 Jahre alt, als seine Eltern beim Flugzeugabsturz von Dürrenäsch ums Leben kamen. Gottfried Meisterhans kann sich noch gut an den Schock erinnern, als er davon erfuhr: «Ich ging ins Haus, rief der Polizei an und sie bestätigten mir, dass das Flugzeug mit den Humlikern drin abgestürzt ist.»
Er habe sich damals hilflos gefühlt, sagt er heute, 50 Jahre später, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF. Er habe im ersten Moment nicht gewusst, wie sein Leben weitergehen sollte.
Die Reise der Flugpassagiere der Swissair-Caravelle hätte nach Genf führen sollen. Das Bauerndorf Humlikon hatte eine ganze Delegation von Landwirten für den Flug gebucht, um andere Betriebe in der Westschweiz zu besichtigen.
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Ein Dorf verlor Bauern und Gemeinderat
Die Bauern machten die Hälfte der Passagiere der Unglücksmaschine aus. Entsprechend gross war die Lücke, die durch den Absturz im Weinländer Dorf entstand. Nur 5 von 25 Bauernhöfe konnten nach dem Unglück vom 4. September 1963 ohne fremde Hilfe weitergeführt werden.
Das Dorf war auch politisch auf einen Schlag nicht mehr existent. Der gesamte Gemeinderat von Humlikon sass nämlich ebenfalls im Flugzeug. Ein Gesandter des Kantons übernahm deshalb vorübergehend die Regierungsgeschäfte.
Das alles hinterliess tiefe Wunden. Wunden, die mittlerweile aber verheilt seien. Trotzdem möchte sich kaum jemand von den Hinterbliebenen aus Humlikon heute noch öffentlich zur Tragödie äussern.