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Zürich Schaffhausen Uster fordert Asylsuchende von Anfang an

Die Stadt Uster lässt Asylsuchende von Anfang an arbeiten, auch wenn sie noch mitten im Asylprozess stecken. Sie leisten gewisse Arbeitseinsätze und verdienen ein wenig Geld. Ziel ist es, ihnen die Schweizer Strukturen nahe zu bringen. Neu sollen auch Frauen vermehrt mitmachen.

Arbeitseinsätze für Asylsuchende gibt es viele. Das Spezielle in Uster: Es können und sollen auch explizit Asylsuchende mitmachen, die noch im Asylverfahren stecken (Status N). Nach vier Monaten zieht die zuständige Stadträtin Barbara Thalmann (SP) ein positives Fazit.

Ein Stück Normalität

«Obwohl es freiwillig ist, gehen alle.» Am Vormittag werde Deutsch gelernt, am Nachmittag gearbeitet. «Das hat sich so eingebürgert, die Einsatzplätze sind beliebt», sagt Barbara Thalmann weiter. Die Asylbewerber helfen zum Beispiel mit beim Uster Marathon, sie putzen das Schulareal oder erledigen Gartenarbeiten und erleben ein Stück Normalität. Pro Stunde verdienen sie damit zwei Franken, maximal 200 Franken im Monat. Der normale Arbeitsmarkt werde nicht konkurrenziert.

Was heisst Status N?

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Asylsuchende mit Status N haben in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt und stehen im Asylverfahren. Während des Asylverfahrens haben sie grundsätzlich ein Anwesenheitsrecht in der Schweiz. Unter bestimmten Umständen kann ihnen eine unselbständige Erwerbstätigkeit erlaubt werden. Ein Rechtsanspruch auf Erwerbstätigkeit besteht hingegen nicht.

Auf diese Weise würden die Asylsuchenden begreifen, wie es hier läuft, dass Arbeiten in der Schweiz dazugehöre, sagt Thalmann. «Sie schätzen es, eine Beschäftigung zu haben.» Zurzeit beschäftigt Uster zwischen 20 und 30 Personen, vorwiegend Männer.

Frauen sollen arbeiten, nicht nur Kinder hüten

Als nächstes sollen vermehrt auch Frauen arbeiten können, aber: «Es ist eine Herausforderung, Plätze zu finden.» Der normale Arbeitsmarkt komme nicht in Frage, sondern gemeinnützige Organisationen oder die öffentliche Hand. Ein weiteres Problem: Die Kinder der Frauen brauchen eine Betreuung wenn die Mutter arbeitet, und das kostet Geld. In Zukunft, so Thalmann, müssten diese Mehrkosten vermehrt eingeplant werden.

Schnelle Integration spart Sozialkosten

In diesem Zusammenhang würde er eher von Investition sprechen, sagt Stefan Frey von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. «Was wir jetzt aufwenden, sparen wir später mehrfach bei den Sozialkosten ein», ist er überzeugt.

Das Projekt in Uster sei insgesamt positiv zu werten, meint Frey weiter. «Es geht ja darum, die Integration möglichst schnell voranzutreiben.»

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