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5000 Franken Busse Spitäler haben verunreinigte Medizinprodukte nicht gemeldet

  • Die Universitätsspitäler Zürich und Basel sowie das Kantonsspital St. Gallen haben mangelhaft produzierte Medizinprodukte eingekauft, die verunreinigt waren.
  • Die Produkte wurden in Pakistan hergestellt und von einem Importeur in Zug vertrieben.
  • Trotz gesetzlicher Verpflichtung haben die Spitäler die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde, das Heilmittelinstitut Swissmedic, nicht über die fehlerhaften Produkte informiert.
  • Laut Swissmedic haben die Spitäler ihre Meldepflicht auf schwerwiegende Weise verletzt und wurden darum mit einer Busse bestraft.

Swissmedic-Sprecherin Danièle Bersier bestätigte einen Bericht der «Tages-Anzeiger»-Mantelredaktion. Bei den fraglichen Produkten handelte es sich unter anderem um Kanülen für Herzoperationen an Babys und um Saugkanülen. Diese waren teilweise rostig, verbogen, brachen ab oder enthielten Metallsplitter. Die Produkte stammten aus Pakistan und wurden von einer Firma im Kanton Zug vertrieben.

5000 Franken Busse

Swissmedic ist aufgrund einer Hausdurchsuchung beim Zuger Unternehmen auf die Missstände und die belieferten Spitäler aufmerksam geworden. Anfang 2017 eröffnete darum die Aufsichtsbehörde ein Strafverfahren gegen die drei Kliniken.

Im Juli sind sie schliesslich bestraft worden und müssen 5000 Franken Busse bezahlen. Im Wiederholungsfall kann eine Busse von bis zu 50'000 Franken ausgesprochen werden.

Swissmedic hat auch gegen den verantwortlichen Importeur in Zug ein Verfahren eingeleitet. Laut der Online-Auskunft Moneyhouse ist das Unternehmen in Liquidation.

Spitäler zeigen sich einsichtig

Das Universitätsspital Zürich (USZ) teilte mit, man habe die Gefährdung, die von den Kanülen ausging, sofort erkannt. Die weitere Verwendung sei gestoppt und der Lieferant informiert worden. Es seien keine Patienten zu Schaden gekommen.

Auch das Universitätsspital Basel (USB) hat solche Produkte eingekauft, aber bei der Eingangskontrolle den Defekt sofort festgestellt. Die Produkte seien direkt aus dem Verkehr gezogen worden und wurden nie verwendet, präzisierte das USB gegenüber SRF. Patienten waren nie gefährdet gewesen.

Später habe man bei der Herstellerfirma reklamiert und darüber Meldung erstattet. «Versehentlich» habe man dies aber nicht Swissmedic gemeldet, «was unsere Pflicht gewesen wäre». Dafür habe das USB eine Busse erhalten.

Auch das Kantonsspital St. Gallen bedauert den Vorfall, wie Mediensprecher Philipp Lutz gegenüber SRF sagte. Die Mitarbeiter hätten die verunreinigten Produkte zwar dem Lieferanten gemeldet, aber nicht Swissmedic. «Was wir leider nicht gemacht haben, war die vorgeschriebene Meldung an Swissmedic. Dafür wurden wir gebüsst und diese Busse akzeptieren wir», so Lutz.

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