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Atomausstiegs-Initiative AKW Beznau könnte 60 Jahre laufen

«Rein technisch» gesehen, könnten die Atomkraftwerke in der Schweiz mindestens 60 Jahre und länger laufen. Das schreibt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) auf seiner Internetseite. Der Betrieb einer Anlage über 40 Jahre hinaus sei aber an strenge Auflagen gebunden.

Aus heutiger Sicht spreche «rein technisch nichts dagegen», dass die Schweizer Atomkraftwerke 60 Jahre in Betrieb bleiben würden. Dies gelte auch für die Reaktoren Beznau I und II im Kanton Aargau.

Die AKW Gösgen und Leibstadt könnten aus «rein technischer Sicht und aufgrund der aktuellen Einschätzung» auch über 60 Jahre hinaus betrieben werden.

Alle zehn Jahre auf den Prüfstand

Beznau I und II
Legende: Die Reaktorgebäude von Beznau I und II. Keystone

Das ENSI überprüft nach eigenen Angaben alle zehn Jahre, ob die Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb für weitere zehn Jahre erfüllt sind. «Wir kennen den Zustand und das Verhalten der Systeme und Materialien und können deshalb entsprechende Einschätzungen über die weitere Entwicklung der nächsten zehn Jahre machen», wird ENSI-Vizedirektor Georg Schwarz zitiert.

Schon heute müssten Atomkraftwerke, die über 40 Jahre hinaus Strom produzieren wollten, strenge Bedingungen erfüllen. Das ENSI prüfte die Langzeitbetriebssicherheit der AKW Beznau und Mühleberg. Es habe sich gezeigt, dass keine sicherheitstechnischen Gründe gegen einen Betrieb von bis zu 50 Jahre bestehen würden, hält die Aufsichtsbehörde fest.

Wir erteilen den Kernkraftwerken in der Schweiz keinen Blankocheck für Laufzeitverlängerungen.
Autor: Georg Schwarz Leiter Aufsichtsbereich Kernkraftwerke Ensi

Die Fakten

Box aufklappen Box zuklappen
  • Beznau I ist seit 45 Jahren in Betrieb, es ist das älteste KKW der Welt
  • Gegner der Atomkraft fordern seit langem die Abschaltung von Beznau
  • Das AKW Mühleberg müsste für einen Betrieb bis 2026 sehr viel Geld investieren
  • Mühleberg wird nun 2019 abgeschaltet
  • Für die restliche Laufzeit von Mühleberg werden 200 Millionen Franken in die Sicherheit investiert

Die Ausführungen des ENSI zur Laufzeitverlängerung von AKW sind eher technischer als politischer Natur. Die Energiekommission des Nationalrates (UREK) beschloss im August, die Betriebsdauer von Atomkraftwerken nicht zu beschränken. Nach 40 Jahren sollten die Betreiber jedoch besondere Auflagen erfüllen müssen. Auch der Bundesrat lehnt Laufzeitbeschränkungen ab.

Anderseits ist die 2012 eingereichte eidgenössische Volksinitiative für den Atomausstieg hängig. Die Initiative «für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie (Atomausstiegsinitiative)» war als Reaktion auf die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 von den Grünen und weiteren Organisationen auf die Beine gestellt worden.

Im Volksbegehren werden maximale Laufzeiten für alle AKW in der Schweiz und ein Verbot neuer AKW festgeschrieben. Das AKW Beznau sollte demnach ein Jahr nach Annahme der Initiative ausser Betrieb genommen werden. Für die übrigen Reaktoren legt das Begehren die Laufzeit auf 45 Jahre fest. Der Ausstieg wäre damit 2029 geschafft.

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