Seit vier Jahren ist die Sozialdemokratin Corine Mauch Stadtpräsidentin von Zürich. Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der Stadt. Sie hat das Amt 2009 erfolgreich gegen einen Angriff der FDP verteidigt. Corine Mauch steht nach eigenen Angaben für eine soziale und ökologische Stadt mit einer prosperierenden Wirtschaft. Sie setzt sich ein für bezahlbare Wohnungen, eine vielfältige Kultur und ein breites Betreuungs- und Bildungsangebot.
Ihr Herausforderer, FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger, kritisiert im Wahlkampf vor allem, dass die Stadt immer mehr Geld ausgebe. Er will zwar nicht sparen, aber das Ausgabenwachstum bremsen. Leutenegger politisiert seit 2002, davor war er Journalist beim Schweizer Fernsehen. Leutenegger soll für die FDP nicht nur das Stadtpräsidium erobern, sondern auch den zweiten Sitz zurückgewinnen, welchen die Partei in den Ersatzwahlen 2013 an die Alternative Liste verloren hat.
Die Stadtratskandidaten von Links...
Neben der Stadtpräsidentin stellen sich zwei weitere Sozialdemokraten der Wiederwahl: Claudia Nielsen, Vorsteherin des Departements Gesundheit und Umwelt, und André Odermatt, Hochbauvorsteher. Den vierten SP-Sitz soll der Neue Raphael Golta verteidigen, der bis jetzt im Zürcher Kantonsrat sitzt. Ausserdem stellt sich Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) nach nicht einmal einem Jahr im Amt zur Wiederwahl.
Auch die Grünen haben einen Sitz zu verteidigen. Markus Knauss, der sich seit 16 Jahren im Zürcher Stadtparlament als Veloförderer einen Namen gemacht hat, soll als Neuer in den Stadtrat. Daniel Leupi, seit kurzem Vorsteher des Finanzdepartementes, stellt sich zur Wiederwahl.
...bis Rechts...
Die bürgerlichen Kandidaten bzw. die eine Kandidatin haben sich zum ersten Mal seit Jahren zu einer bürgerlichen Allianz zusammen geschlossen. FDP-Stadtrat Andres Türler (Vorsteher der industriellen Betriebe) und CVP-Stadtrat Gerold Lauber (Schule und Sport) stellen sich zur Wiederwahl. Kantonsrat Roland Scheck und die Juristin Nina Fehr Düsel sollen für die SVP, nach 24 Jahren, wieder einen Sitz erobern.
...und dazwischen
Allein auf weiter Flur kandidiert Samuel Dubno. Der Gemeinderat will als erster Grünliberaler den Sprung in den Stadtrat schaffen. Er hat sich mit Absicht gegen ein Bündnis mit Links oder Rechts entschieden. Für Walter Wobmann (Schweizer Demokraten), Hans-Ulrich Flückiger (Hanf-Ueli), den Piraten Peter Keel und den Bau-Ästheten Anthony Monn bestehen kaum Chancen.
Die Wahlen ins Stadtparlament
Neben den Stadtratswahlen stehen in der Stadt Zürich am 9. Februar auch Gemeinderatswahlen auf dem Programm. 1119 Kandidatinnen und Kandidaten auf 13 Parteilisten stellen sich zur Wahl. Bei den letzten Wahlen 2010 waren die Grünliberalen die grossen Sieger, sie gewannen 12 Sitze (zuvor 0), SP, FDP, CVP und EVP verloren.