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Abzocker-Initiative Beträchtlicher Vorsprung für Minders Abzocker-Initiative

Würde heute über die «Initiative gegen die Abzockerei» abgestimmt, käme ein deutliches Ja heraus. Zu diesem Schluss kommt die erste SRG-Umfrage zur Abstimmung vom 3. März. Das Ja ist aber keineswegs sicher, die Mehrheiten können sich auch noch ändern.

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Mehrheit ist für Abzocker-Initiative - vorerst
aus Echo der Zeit vom 25.01.2013. Bild: Keystone
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Fast zwei Drittel der Schweizer Stimmbürger stehen zurzeit hinter der Abzocker-Initiative des Industriellen Thomas Minder. 65 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer, die sicher an die Urne gehen wollen, sind bestimmt oder eher für die Vorlage. Dies ergab die erste Umfrage von gfs.bern im Auftrag der SRG SSR zur Abstimmung vom 3. März.

Das Umfrage-Resultat bedeute allerdings nicht, dass der Abstimmungskampf schon gelaufen ist, betont Claude Longchamp von gfs.bern. Wichtig sei nun, wie sich die Kampagnen von Befürwortern und Gegnern entwickeln. Werden populistische Töne laut, könnte sich dies stärker als gewohnt auf die Mobilisierung der Stimmberechtigten auswirken.

Ein entscheidender Einfluss werde zudem das Stimmverhalten der SVP-Anhänger haben, so Longchamp. Hier sind derzeit 46 Prozent bestimmt und 21 Prozent eher für die Abzocker-Initiative. Ändern von letzteren bis zur Abstimmung im März viele ihre Meinung, könnte sich dies aufs Resultat auswirken.

Linke stehen klar hinter der Initiative

Klar sind die Verhältnisse bei den linken Parteien: Die Anhänger von SP wollen zu 80 Prozent bestimmt oder eher für die Abzocker-Initiative stimmen, bei den Grünen sind es deren 75 Prozent. Von den CVP-Anhängern stehen 57 Prozent der Initiative positiv gegenüber.

Nur gerade bei der FDP will mit 47 Prozent weniger als die Hälfte der Anhänger zustimmen. Bei den Leuten, die sich keiner Partei zugehörig fühlen, beträgt die Zustimmung 66 Prozent.

Doch nicht nur die Parteizugehörigkeit hat einen Einfluss darauf, wie die Initiative beim Stimmvolk ankommt. Ein deutlicher Zusammenhang zeigt sich auch bei Einkommen und Bildung.

Am grössten ist die Sympathie für die Abzocker-Initiative derzeit bei Leuten mit mittlerer Bildung. Wer eine Berufslehre abgeschlossen hat, ist laut der Umfrage in beinahe 3 von 4 Fällen für die Vorlage. Longchamp ortet bei dieser Gruppe denn auch einen sehr grossen Unmut gegen das, was allgemein mit «Abzockerei» umschrieben wird.

Höchste Zustimmung bei Senioren

Grosse Unterschiede zeigen sich auch, wenn man die Werte nach Alter aufschlüsselt: Besonders gross ist die Zustimmung bei den Senioren. Wer 65 Jahre und älter ist, will in 46 Prozent aller Fälle bestimmt ein Ja einlegen für die Abzocker-Initiative. Weitere 21 Prozent sind eher dafür. Deutlich geringer ist dagegen die Zustimmung bei den Jungen: Von den 18-39jährigen sind lediglich 21 Prozent bestimmt und weitere 35 Prozent eher für die Vorlage.

Für die Umfrage hat gfs.bern auch untersucht, wie die Argumente von Befürwortern und Gegnern bei der Bevölkerung ankommen. Auffallend: Dass die Abzocker-Initiative Arbeitsplätze gefährde, glaubt nur rund ein Drittel der Befragten. Vom grossen Rest werde dies aber als plumpe Drohung aufgefasst, sagt Longchamp.

Besser kommen zwei andere Argumente der Gegner an: Fast zwei Drittel der Befragten finden, man dürfe Schweizer Firmen nicht zu viele Regeln auferlegen. Gut die Hälfte der Leute glaubt dem gegnerischen Komitee, dass der Gegenvorschlag schneller wirke als die Initiative selber.

Die Befürworter punkten vor allem damit, dass die Aktionäre dank der Initiative künftig über Spitzengehälter abstimmen dürften. Fast vier Fünftel der Befragten sind mit diesem Argument voll oder eher einverstanden. Je rund 70 Prozent finden, dass die Abzocker-Initiative einerseits der Raffgier einen Riegel vorschiebe und anderseits helfe, Lohnexzesse zu verhindern.

Laut Longchamp entscheiden die Stimmbürger allerdings eher aus dem Bauch heraus. Eine fundierte Auseinandersetzung mit den Inhalten der Abzocker-Initiative und des indirekten Gegenvorschlags liege dem Abstimmungsentscheid eher weniger zu Grunde.

Video
Abzocker-Initiative: Vorsprung für Ja-Seite
Aus Tagesschau vom 25.01.2013.
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Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 14. Und 19. Januar. Befragt wurden 1217 Personen. Weitere Einzelheiten zur Methodik der Umfrage finden Sie hier.

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