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Ambulant vor stationär
Aus Echo der Zeit vom 20.02.2018. Bild: Keyston
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Ambulante Behandlungen Vom Operationssaal ins Wohnzimmer

Der Bund hat eine Liste von Behandlungen veröffentlicht, die künftig ambulant durchgeführt werden sollen.

Spitalaufenthalte sind teurer als ambulante Operationen – also Eingriffe, bei denen die Patienten am gleichen Tag wieder nach Hause können. Die Schweiz habe da Reformbedarf, sagt Jonas Montani, Sprecher im Bundesamt für Gesundheit: «In der Schweiz werden mehr Eingriffe stationär durchgeführt als im Ausland, obwohl ambulante Eingriffe aus medizinischer Sicht angebracht wären und man dabei Kosten sparen könnte.»

90 Millionen Franken pro Jahr liessen sich einsparen, heisst es in einer Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums. 33'000 Operationen könnten in Arztpraxen oder in Spitalambulatorien durchgeführt werden, statt stationär in Spitälern.

Der erste nationale Versuch

Hämorrhoiden und Krampfadern-Operationen etwa, aber auch Eingriffe an der Gebärmutter, am Meniskus, oder der Leiste. Insgesamt sechs Gruppen von Operationen müssen die Krankenkassen ab nächsten Jahr nur noch vergüten, wenn sie ambulant durchgeführt werden.

Patientinnen und Patienten, die es aus medizinischen oder sozialen Gründen benötigen, sollen auch weiterhin stationär behandelt werden können.
Autor: Bernhard Wegmüller Spitalverband H+

Die entsprechende Liste in einzelnen Kantonen – etwa Luzern und Zürich – fasst sogar 15 Eingriffe, darunter Hand- und Fussoperationen und die Einpflanzung von Herzschrittmachern. So weit will der Bund noch nicht gehen, sagt Montani: «Es ist das erste Mal, dass eine solche Liste auf nationaler Ebene erstellt wird. Es geht also erst einmal darum, diese Entwicklung schweizweit zu fördern und voranzutreiben.» Ob man die Liste noch erweitern werde, werden man später entscheiden.

Wie gross ist das Sparpotenzial?

Bernhard Wegmüller vom Spitalverband H+ kann mit der nationalen Liste leben, bedauert aber, dass einzelne Kantone weiter gehen können, als der Bund vorschreibt. Wichtig sei für die Spitäler aber vor allem, dass auch bei der Bundesliste weiterhin Ausnahmen möglich sein sollen, sagt er: «Patientinnen und Patienten, die es aus medizinischen oder sozialen Gründen benötigen, sollen auch weiterhin stationär behandelt werden können.»

Gerade diese Fälle seien aber kompliziert: «Das sind eher die teuren Fälle, nicht die klassischen, die rein ambulant gemacht werden können. Deshalb gehen wir in diesem Bereich nicht von einem Sparpotenzial aus.» Etwas günstiger wird es aber sicher. Und die Liste mit Eingriffen, die ambulant gemacht werden müssen, wird in Zukunft wohl auch noch länger.

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Wirrwarr mit Operationslisten
Aus 10 vor 10 vom 20.02.2018.
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