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Schweiz Blauer Brief für Thorberg-Direktor Caccivio

Die Untersuchungen in der Affäre Thorberg laufen noch. Derweil hat der freigestellte Gefängnisdirektor Georges Caccivio die Kündigung erhalten.

«Das Kündigungsverfahren wurde am Freitag eröffnet», sagt Hans-Jürg Käser, der als Regierungsrat die politische Verantwortung für die Berner Gefängnisse trägt.

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Der Berner Polizeidirektor Hans-Jürg Käser erklärt (9.2.2014)
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Caccivio war vor etwas mehr als einer Woche wegen schwerwiegender Vorwürfe gegenüber seiner Person freigestellt worden. Für ihn sei schon da klar gewesen, sagte Käser am Sonntag gegenüber Radio SRF, dass Caccivio nicht wieder Direktor auf dem Thorberg sein könne. Seine Führungsfähigkeit sei nicht mehr gegeben gewesen.

Die Affäre Thorberg schwelt seit vergangenem Sommer. Thorberg-Mitarbeitende waren an alt SVP-Nationalrat Hermann Weyeneth getreten und hatten ihm von ihren Bedenken und Vorwürfen gegenüber Anstaltsdirektor Georges Caccivio erzählt.

Caccivio sei mit zwei Insassen per Du und bevorzuge diese. Ausserdem verkehrte Caccivio offenbar im Bieler Drogensexmilieu und einem Insassen, dem Spross einer Künstlerfamilie, hatte er ein Bild abgekauft. Zudem soll Caccivio ein Dossier manipuliert haben, das Hinweise auf seine Kontakte im Rotlichtmilieu enthielt.

Zweifel an Anstellungsverfahren

Die Affäre begann sich auszuweiten. Insbesondere das Anstellungsverfahren Caccivios wurde in Zweifel gezogen. So hiess es, dass er zwei besser qualifizierten Bewerbern vorgezogen worden sei.

Die Berner Behörden suchten in der öffentlichen Ausschreibung für das Amt als Thorberg-Direktor einen Fachmann mit Universitätsabschluss. Caccivio verfügt lediglich über eine KV-Ausbildung mit Weiterbildungen – den Zuschlag erhielt er trotzdem in kürzester Zeit.

Auch Wahl von Brägger in der Kritik

Kritik am Anstellungsverfahren übte insbesondere Caccivios Vorgänger auf den Thorberg, der ehemalige Anstaltsdirektor Hans Zoss. Er habe seinerzeit ein längeres Anstellungsverfahren durchlaufen, sagte Zoss in einem Interview mit der Zeitung «Der Bund». «Es entsteht nach wie vor der Eindruck, dass dieses Bewerbungsverfahren nicht sauber gelaufen ist.»

Die von Käser angeordnete externe Untersuchung der Vorfälle wurde vor einigen Tagen auch auf das Anstellungsverfahren ausgedehnt. Mit der Untersuchung betraute FDP-Regierungsrat Käser den Strafrechtsexperten Benjamin Brägger.

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