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Schweiz Bund stellt kleine Krankenkassen vor ein grosses Problem

Mit detaillierten Daten über die Versicherten will der Bund die steigenden Gesundheitskosten in den Griff bekommen. Bis heute Abend haben die Krankenkassen Zeit, diese Informationen zu liefern. Für mittlere und kleine Kassen ist der zusätzliche Aufwand kaum zu verkraften.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will tiefer in die Bücher der Krankenkassen schauen, um mehr über die Kosten zu erfahren. Zwar seien die Daten anonymisiert, erklärt BAG-Vizedirektor Oliver Peters. Trotzdem könne die Behörde so zum Beispiel erfahren, welche Versichertengruppen mehr als 10‘000 Franken pro Jahr kosteten, welche Typen von Versicherten in welchen Modellen versichert seien und welche Arten von Versicherten besonders häufig oder gar nicht wechselten. Bei häufigen Wechseln, liesse sich etwa rückschliessen, wie die Krankenkassen mit ihren Patienten umgingen, so Peters weiter.

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Kleine und mittlere Krankenkassen müssen Bund mehr Informationen liefern
aus HeuteMorgen vom 15.09.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.

Kaum Zeit für Anpassungen

Mittlere und kleine Krankenkassen stellt die grosse Datenmenge, die die Gesundheitsbehörde nun verlangt, jedoch vor ein grosses Problem. Etwa die Krankenkasse Steffisburg bei Thun mit knapp 5000 Versicherten. Ihr Leiter Christoph Linder erklärt: «Das sind umfassende Anpassungen, die im Informatiksystem umgesetzt werden müssen, damit die Anforderungen der Aufsichtsbehörde erledigt werden können. Und das passiert nicht auf Knopfdruck.»

Auf Knopfdruck müssen die Krankenkassen bis Montagabend mehr als nur Prämie, Franchise oder Versicherungsmodell abliefern. Neu will das BAG auch anonymisierte Daten über Alter, Geschlecht, Kosten der Therapien und Behandlungen. Da sind die IT-Fachleute gefragt. Zum Arbeitsaufwand kommt der finanzielle Aufwand für die Krankenkassen. Darunter leiden die Kleinen mehr als die Grossen - je nach Personal und je nach IT-System. Sind etwa nicht alle Daten digital vorhanden, müssen sie erst einmal erfasst werden.

Viele Kleinkassen noch nicht digitalisiert

Die kleine Krankenkasse Turbenthal im Kanton Zürich beispielsweise versichert rund 400 Personen und verwaltet sie ohne digitale Daten. Das habe bisher gut funktioniert, sagt Geschäftsführer Daniel Rüegg. «Die Krankenkasse Turbenthal liefert Daten schon seit jeher, aber nicht so detailliert, wie man das jetzt verlangt. Die Fixkosten für eine solche Anpassung wären viel zu hoch für Kleinkassen.»

Rüegg, der das Geschäft seit Jahrzehnten kennt, rechnet mit zusätzlichen Kosten von einem Drittel. Für den Ein-Mann-Betrieb sei das nicht verkraftbar.

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