Die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung gehen bei der diesjährigen Lohnrunde leer aus. Wegen der schwierigen Finanzlage des Bundes erhalten sie für 2016 keine generelle Lohnerhöhung.
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf informierte die Personalverbände, dass für das nächste Jahr weder Reallohnerhöhungen noch ein Teuerungsausgleich vorgesehen sind. Sie begründete den Entscheid mit der angespannten Finanzlage des Bundes und der negativen Teuerung, wie das Finanzdepartement (EFD) mitteilte.
Die Nullrunde kommt nicht überraschend: Bereits im Mai hatte Widmer-Schlumpf die Personalverbände darüber orientiert, dass keine Mittel für Lohnmassnahmen im Budget berücksichtigt worden sind. Die Analyse der Situation habe sich seither nicht geändert, schreibt das EFD.
Auch Leistungsprämien betroffen
Wegen der vom Bundesrat im September beschlossenen Sparmassnahmen wird ab nächstem Jahr auch der Spielraum für individuelle Lohnerhöhungen und Leistungsprämien bei den Bundesangestellten kleiner. Durch die Massnahmen werden insgesamt 28 Millionen Franken eingespart.
Der Bundesrat senkte unter anderem die mögliche Lohnentwicklung je nach Beurteilungsstufe um 0,5 bis 2 Prozent. Bei einer sehr guten Beurteilung beträgt die höchste mögliche Lohnentwicklung neu 3 Prozent statt wie bisher 5 Prozent. Zudem erhalten die Bundesangestellten eine erste Treueprämie nicht mehr nach fünf, sondern erst nach zehn Jahren.
Protestmarsch bisher ohne Wirkung
Die Bundesangestellten hatten vergangene Woche mit einem Protestmarsch und einer Petition für die Anerkennung ihrer Arbeit und gegen das bundesrätliche Sparprogramm protestiert.
Rund 500 Personen hatten die von über 6600 Mitarbeitenden unterschriebene Petition bei der Bundeskanzlei eingereicht. Darin forderten sie einen Stopp des Abbaus bei Löhnen und Arbeitsbedingungen.