China kann mehr Produkte zollbefreit in die Schweiz einführen als umgekehrt. Ein Missverhältnis? «Nein», sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann zu «Echo der Zeit». «Wir haben das sehr genau geprüft und hätten nie eingewilligt, wenn wir das Gefühl gehabt hätten, es bestehe ein Missverhältnis.»
Die drei Prozent Unterschied seien zwar wichtig, das schlecke keine Geiss weg, sagte Schneider-Ammann. Doch das Marktpotential, das der chinesische Markt der Schweiz biete, sei volumenmässig um viele Faktoren grösser. «So gesehen würde ich in aller Bescheidenheit sagen, wir haben uns hoffentlich mehr Chancen eröffnet, als wir in irgendeiner Form kleinere Risiken eingegangen sind.»
Schon bisher waren Schweizer Exporte nach China mit durchschnittlich nur 8,9 Prozent Zöllen belastet. Doch «jeder Zehntel Prozentpunkt, den man bessere Bedingungen hat als seine Konkurrenz von einem anderen Standort, hilft, Aufträge zu sichern und Produktion in der Schweiz aufrecht zu erhalten und letztlich Arbeitsplätze zu sichern. Das ist das, was für mich hauptsächlich Sinn macht bei diesem Freihandelsabkommen», sagte Schneider-Ammann.