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Pandemien haben ein medizinisches und ein soziales Ende
Aus SRF 4 News aktuell vom 23.02.2021. Bild: Keystone/Archiv
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Corona-Pandemie Wann ist die Corona-Pandemie besiegt?

Corona wird nicht auf einen Schlag beendet. Das sagt eine Medizinhistorikerin zum meist «sozialen Ende» von Pandemien.

In der Medizingeschichte gibt es viele Beispiele für Seuchen und Pandemien und damit auch dafür, wie sie enden. Dass eine Impfung eine Pandemie beende, sei die absolute Ausnahme, erklärt Daniela Angetter, Medizinhistorikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die Pocken: ausgerottet

So sind laut Angetter die Pocken bis heute die einzige Erkrankung, die durch eine Impfung vollkommen ausgeheilt worden ist. Es dauerte dabei fast zwei Jahrhunderte, bis die Weltgesundheitsorganisation WHO die Welt 1980 für pockenfrei erklärte.

Die erste Massenimpfung gegen Pocken fand in Österreich 1800 statt, nachdem der englische Landarzt Edward Jenner zuvor die Kuhpockenimpfung eingeführt hatte. Die Pocken hatten eine Sterblichkeit von ungefähr 30 Prozent und hinterliessen bei den Überlebenden oft schwere Vernarbungen.

Corona-Virus: Prognose schwierig

Angetter geht davon aus, dass eine sehr breitenwirksame Covid-Impfung eine Besserung bringen wird und für eine gewisse Entspannung sorgen kann. Langfristige Prognosen seien aber noch nicht möglich, da über die Wirkung noch immer Erfahrungen gesammelt würden. Die Geschichte zeige aber immer wieder – so etwa bei Cholera und Fleckfieber –, dass bei Geimpften die Symptome bei einer Erkrankung viel milder seien und die Sterblichkeit zurückgehe.

Wann ist die Corona-Pandemie zu Ende?

Pandemien können laut Angetter ein «medizinisches Ende» haben, wie es bei den Pocken der Fall war, als sie ausgerottet waren. In allen anderen Fällen spreche man dagegen von einem «sozialen Ende», was heisse: Die Menschen lernen, damit umzugehen.

Man arrangiert sich mit der Krankheit und weiss, dass es sie gibt. Aber man geht anders damit um, womit sie ein bisschen ihren Schrecken verliert.
Autor: Daniela Angetter Medizinhistorikerin, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Sie haben sich an die Krankheit gewöhnt, kommen damit klar und können Verhaltensänderungen akzeptieren, die die Krankheit mit sich bringt. Die Menschen arrangierten sich also mit der Krankheit, womit diese ein bisschen ihren Schrecken verliere.

Sobald die Krankheit allerdings aus dem Bewusstsein rücke, lasse oft die Impfbereitschaft nach und die Viren könnten sich wieder weiterverbreiten.

NewsPlus, 23.02.2021, 06:18 Uhr;

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