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Schweiz «Die Tessiner sind flexibler als die Welschen»

Grosse regionale Unterschiede prägen den Arbeitsmarkt. Warum ist das so? Oliver Schärli vom Seco gibt Auskunft.

Warum sind die Arbeitslosenquoten in der Waadt, in Neuenburg und Genf dermassen hoch im Vergleich zur übrigen Schweiz?

Der Arbeitsmarkt in der französischen Schweiz ist kleiner als in der Deutschschweiz. Zudem spielt die Nachbarschaft zu Frankreich eine Rolle. Das Land befindet sich derzeit in einer schwachen wirtschaftlichen Verfassung. Das wirkt sich auf die Grenzgänger wie auch auf die Zulieferer aus.

Italien steht wirtschaftlich ebenfalls nicht wirklich gut da. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote im Tessin tiefer als etwa in der Waadt. Warum?

Die Tessiner sind es gewohnt, über die Kantonsgrenze hinaus zu schauen, weil der Arbeitsmarkt im Tessin klein ist. Das ist in der Westschweiz anders.

Die Arbeitsvermittlungszentren verpflichten die Arbeitnehmer, eine gewisse Zeit für den Arbeitsweg in Kauf zu nehmen. Pochen die Vermittlungszentren zu wenig auf diese Regelung?

Das ist nicht der Fall. In der welschen Schweiz spielt die Sprachbarriere eine wichtige Rolle. Romands haben in der Deutschschweiz oft geringere Chancen auf eine Stelle. Die Tessiner beherrschen in der Regel mindestens eine zweite Landessprache gut, weil der Tessiner Arbeitsmarkt vergleichsweise klein ist. Das macht sie flexibler.

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Aus Tagesschau vom 10.06.2014.
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Ebenfalls auffallend ist der Unterschied zwischen dem Wallis und Graubünden. Beide Kantone haben etwa die gleiche Struktur.

Das kann man so nicht sagen. Die beiden Kantone unterscheiden sich deutlich in ihrer Wirtschaftsstruktur. Zudem reagieren sie unterschiedlich stark auf saisonale Schwankungen. Gemäss unserem Informationsstand ist die Bauwirtschaft im Kanton Graubünden gut vernetzt mit den Bahnen. So arbeiten Personen, die im Sommer auf dem Bau tätig sind, im Winter bei den Touristikbetrieben, etwa am Skilift. Das scheint im Wallis etwas weniger der Fall zu sein.

Interview: Christa Gall

Zur Person

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Zur Person

Oliver Schärli ist seit sieben Jahren fürs Seco in unterschiedlichen Bereichen tätig. Aktuell ist er Leiter Arbeitsmarkt / Arbeitslosenversicherung im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Schärli studierte er an der Universität Zürich Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

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