Laue Junitage und heisse Fussballspiele: Für viele ist das ein perfekter Sommerbeginn. Für den Direktor von Blutspende Schweiz ist es aber ein Problem: «Wir haben vor acht Jahren bereits gesehen, dass diese Kombination – schöner, warmer Juni und Weltmeisterschaft – dazu führt, dass die Spenderinnen und Spender keine Zeit finden, zu uns zu kommen», klagt Rudolf Schwabe.
Spender mit negativem Rhesusfaktor gefragt
Rund 1200 Blutspenden brauche es in der Schweiz pro Tag. Und zwar regelmässig, denn die Konserven seien nur sehr beschränkt haltbar. Bereits zeichneten sich erste Engpässe ab: «Wir haben vor allem bei den Blutgruppen, die Rhesus-negativ sind, eine deutliche Unterschreitung unseres Minimalbestandes.»
Die Spitäler müssten sich Notszenarien überlegen, so Schwabe weiter. «Zuerst würde man planbare Operationen hinausschieben. In einem nächsten Schritt würden selbst Notoperationen mit zu wenig Blut durchgeführt. Diese Situation konnten wir in den vergangenen Jahren stets vermeiden.»
Besserung naht mit Ende der WM
Ob das auch dieses Jahr gelingt, ist offen. Mit Werbefilmen bei Public Viewings will das Schweizerische Rote Kreuz die Blutspendefreudigkeit erhöhen: «Wir erwarten selbstverständlich nicht, dass die Leute gerade während eines Schweiz-Matches in Scharen zu uns kommen. Aber es bleibt ja noch einige Zeit neben den Spielen.»
Und bald ist die WM sowieso vorbei – zum Kummer der Fussball-Fans, aber zur Erleichterung des Blutspende-Dienstes.