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Schweiz GA soll für Pendler teurer werden

Künftig werden wir ohne Bahnbillette reisen. Die Zugkosten sollen nach der Reise automatisch via Mobiltelefon oder Chipkarte verrechnet werden. Doch das GA soll auch weiterhin bestehen. Wer viel damit reist, muss aber künftig tiefer in die Taschen greifen.

Wer mit dem Zug über eine grössere Strecke zur Arbeit pendelt und dabei auf das Generalabonnement setzt, spart viel Geld. Das soll sich künftig ändern.

Die SBB ist daran, ihr ganzes Preissystem umzukrempeln. Dabei hat sie insbesondere Pendler mit GA im Visier. Diese würden von einem sehr tiefen Kilometerpreis profitieren, sagt SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». «Logisch wäre aber, dass, wer mehr und längere Fahrten macht, auch mehr bezahlt. Da müssen wir ansetzen.»

Die Zukunft stellt sich Gygi so vor, dass mit einem Handy oder einer Chipkarte überall ein- und ausgestiegen werden kann – ohne vorher ein Ticket zu kaufen. Nach der Fahrt wird dem Passagier automatisch der günstigste Preis verrechnet. So soll der öffentliche Verkehr leichter zugänglich werden und an Attraktivität gewinnen. Zudem würde jeder Passagier gemäss seinem Verbrauch zahlen. Allerdings wird es noch mehrere Jahre dauern, bis ein neues elektronisches Tarifsystem eingeführt werden kann.

Zuschlag beim GA

Das GA wird nicht verschwinden, jedoch umgestaltet. «Eine Überlegung ist, dass das GA nur noch bis zu einer gewissen Anzahl Fahrten gilt. Überschreitet man diese Zahl, muss man einen Zuschlag bezahlen», sagt Gygi. Natürlich funktioniere das nur, wenn man alle Fahrten elektronisch nachverfolgen könne.

Video
«Das wäre der Tod der GA-Idee»
Aus News-Clip vom 15.05.2016.
abspielen. Laufzeit 41 Sekunden.

Preisdifferenzierungen für das Generalabonnement? Babette Sigg Frank vom Konsumentenforum findet das überhaupt keine gute Idee. «Ein GA ist ein GA – es soll mir unbeschränkt Zugang zu allen Fahrgelegenheiten bieten.»

Werde plötzlich eine Art «GA light» eingeführt, so sei dies «der Tod der Idee des GA». Sie geht davon aus, dass die Konsumenten denn auch keinerlei Verständnis für eine solche Massnahmen haben würden. Die SBB wollte sich auf Anfrage zu einer Neugestaltung des GA nicht äussern. Es sei noch kein konkretes Projekt.

Trendwende ab 2018

Gygi meinte weiter, dass die SBB ab 2018 die Vorgabe des Bundes erfüllen wird, wonach die Schulden höchstens sechseinhalbmal höher sein dürften als das operative Ergebnis. Falls die SBB die 2017 vom Bund neu auszuschreibende Konzessionen für die Fernverkehrsstrecken verlieren sollte, hätte sie überflüssiges Rollmaterial und unterbeschäftigte Werkstätten. «Das wäre eine Katastrophe», sagte Gygi.

Er äusserte die Vermutung, dass die BLS am Fernverkehr Interesse haben könnte. In einem solchen Fall würde die SBB aber nicht tatenlos zusehen und eigene Angebote machen wie etwa für den S-Bahn-Verkehr Bern, der ein attraktives Geschäftsfeld wäre.

SBB Cargo als persönlicher Erfolg

Auf seine Bilanz angesprochen, sagte der 69-jährige Gygi, der das SBB-Verwaltungsratspräsidium im Juni an Monika Ribar übergeben wird: «Wir haben ein positives Konzernergebnis, und SBB Cargo haben wir in die schwarzen Zahlen gebracht, nachdem der Güterverkehr vierzig Jahre lang Geld verbrannt hat.» Problematisch bleibe der Nord-Süd-Verkehr, wo die SBB sehr störanfällig sei. «Ich hoffe, dass das mit dem Gotthard-Basistunnel besser wird», sagte er.

Die neue Infrastruktur werde zum grossen Teil vom Bund bezahlt. Die Verbindung in den Süden sei sehr attraktiv. «Darum haben wir eine Chance, den Bahnbetrieb rentabel zu gestalten», sagte Gygi auf eine entsprechende Frage.

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