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Dreckiges Geschäft mit alten Schätzen
Aus 10 vor 10 vom 12.10.2017.
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Illegaler Kunsthandel Justiz geht gegen millionenschwere Kunsthändler vor

Die Schweiz geht härter gegen Kunsthändler vor, die Antiquitäten aus dem Nahen Osten verkaufen wollen.

Antiquitäten und Kunstschätze dürfen nicht aus Herkunftsländern in die Schweiz importiert werden. So schreibt es das Kulturgütergesetz des Bundes seit 2005 vor.

Dennoch floriert der millionenschwere Handel – besonders in der internationalen Stadt Genf. Verkauft werden zahlreiche Reliquien und jahrtausendealter Schmuck, auch aus dem kriegsversehrten Syrien.

Genf arbeitet mit dem Zoll und der Bundespolizei zusammen gegen den illegalen Kunsthandel.
Autor: Claudio Mascotto Genfer Staatsanwalt

Staatsanwalt: «Beschlagnahmungen als Zeichen für Zukunft»

Nun reagierte der Kanton Genf: Er hat extra zwei Staatsanwälte damit beauftragt, gegen den florierenden Handel mit illegal importierten Kunstschätzen zu kämpfen. Staatsanwalt Claudio Mascotto bestätigt die verstärkten Anstrengungen der Justiz: «Genf ist nicht allein und arbeitet mit dem Zoll und der Bundespolizei Fedpol zusammen gegen den illegalen Kunsthandel.» So habe der Bund extra eine Lagerhalle in Bern für beschlagnahmte Antiquitäten.

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Dreckiges Geschäft mit alten Schätzen
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Die Schweiz führt die jahrtausendealten Kunstschätze zurück in ihre Herkunftsländer – sobald sich die politische Lage im Nahen Osten normalisiert hat und sichergestellt ist, dass die Antiquitäten etwa in Museen und nicht bei Schmugglern landen.

Genfs Staatsanwalt Mascotto im Interview: «Unsere Beschlagnahmungen zeigen, dass wir das bestehende Kulturgütergesetz anwenden. Ich hoffe, dies ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.»

Tonnenschwerer Sarkophag beschlagnahmt

Ali Aboutaam betreibt in Genf an bester Lage die florierende Kunstgalerie «Phoenix Ancient Art», die im Besitz von Antiquitäten aus dem Nahen Osten für mehrere hundert Millionen Franken ist. Der gebürtige Libanese lieferte sich mit der Genfer Justiz einen jahrelangen Rechtsstreit – bis vor Bundesgericht.

Vor einem Monat schliesslich musste Kunsthändler Aboutaam einen tonnenschweren Sarkophag aus seinem geheimen Depot zurück ans Herkunftsland Türkei geben: Genfs Staatsanwaltschaft beschlagnahmte den Sarkophag im Wert von drei Millionen Franken als illegal in die Schweiz importiert.

Wir schützen diese Antiquitäten vor dem Zerfall, wir lieben diese Objekte.
Autor: Ali Aboutaam Kunsthändler in Genf

«Ideologische Kampagne der Staatsanwaltschaft»

Im Exklusivinterview sagt Ali Aboutaam: «Ich halte mich an die geltenden Schweizer Gesetze. Wir schützen diese Antiquitäten vor dem Zerfall, wir lieben diese Objekte.»

Aboutaam sieht sich zu Unrecht beschuldigt. Unlängst hat die Staatsanwaltschaft Genf rund 40 seiner Antiquitäten für den Verkauf blockiert – der Verdacht: es handle sich um illegal importierte Kulturgüter.

Der angeschuldigte Kunsthändler sagt dazu: «Die Staatsanwaltschaft führt eine ideologische Kampagne gegen mich. Ich habe diese Antiquitäten legal erworben.»

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