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Einigung im Tarifstreit auf dem Buckel von Patienten
Aus Espresso vom 27.11.2018. Bild: Keystone
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Krankenkasse Helsana Tarifstreit auf dem Buckel von Patienten

Update vom 27.November 2018:

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Die Helsana und das Universitätsspital Basel haben sich unterdessen im Tarifstreit geeinigt. Das neue Abrechnungsmodell weise die Mehrwerte der Zusatzversicherung transparent aus und beinhalte faire Preise, schreibt die Helsana in einer Mitteilung. Für ihre Kunden, die sich künftig im Unispital Basel behandeln lassen müssen, bedeutet dies: Ab sofort sind die Kosten für ihren Aufenthalt bei entsprechender Versicherungsdeckung wieder voll gedeckt. Auch die Krankenkasse Sympany, die ebenfalls mit dem Unispital Basel um die Höhe der Tarif gestritten hatte, meldet gegenüber «Espresso», man habe sich einigen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krankenkasse Helsana und das Unispital Basel sind in vertragslosem Zustand, nachdem man sich nicht auf einen Tarif für Halbprivat- und Privatversicherte einigen konnte.
  • Seit dem 11. Juni wendet Helsana festgelegte Höchsttarife an. Die Differenz zum Tarif des Basler Unispitals muss der Versicherte selber zahlen.
  • Betroffene Helsana-Versicherte fühlen sich als Spielball in einem Tarifstreit zwischen Spital und Krankenkasse.
  • Helsana rät den Versicherten, auf ein anderes Spital in der Region Basel auszuweichen.
  • Auch Concordia und Sympany verhandeln mit dem Unispital Basel.

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Krankenkasse Helsana: Tarifstreit auf dem Buckel von Patienten
aus Espresso vom 22.06.2018. Bild: Keystone
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Helsana teilte ihren halbprivat- und privatversicherten Kunden im Einzugsgebiet des Universitätsspitals Basel in einem Brief mit, was auf sie zukommt: «Bei stationären Aufenthalten im Universitätsspital Basel können für Sie zurzeit ungedeckte Kosten in der Zusatzversicherung entstehen. Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie einen solchen Aufenthalt planen.»

Es geht ums Geld

Nicht nur Helsana, auch die Krankenkassen Sympany und Concordia sind momentan in einem vertragslosen Zustand mit dem Universitätsspital Basel. Anders als die Helsana, zahlt die Concordia die Rechnungen ihrer Versicherten aber weiterhin. Das tat bisher auch die Sympany, doch nun wende man wie die Helsana auch festgelegte Höchstansätze an, sagt Sprecherin Jacqueline Perregaux: «Wir dürfen im vertragslosen Zustand keine Kostengutsprachen abgeben. Deshalb können jetzt zulasten der Versicherten ungedeckte Mehrkosten entstehen.»

Damit dies nicht geschieht, bitten die Krankenkassen ihre Kunden um eine Kontaktaufnahme, bevor sie sich für eine Behandlung in das Unispital Basel begeben. Die Lösung, welche dann im Vordergrund steht: auf ein anderes Spital in der Umgebung ausweichen. «Wir organisieren zusammen mit unseren Versicherten ein Spital in der Region. Wir sind überzeugt, dass Eingriffe und Operationen dort in gleicher Qualität durchgeführt werden können», sagt Helsana-Sprecherin Dragana Glavic. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet.

Weiter verhandeln

Die mit dem Unispital Basel uneinigen Krankenkassen versprechen, wie auch der Spitalsprecher, dass man weiter verhandeln werde. Inhaltlich liegt man allerdings meilenweit auseinander. Während die Kassen dem Spital vorwerfen, es habe die Kosten grundlos massiv erhöht, rechnet das Unispital vor, dass man in Bern und Zürich viel teurer abrechne. Namentlich das Inselspital Bern und das Universitätsspital Zürich würden viel höhere Tarife verrechnen, ohne dass dies die Krankenkassen störe. Diese stellen dies in Abrede und werfen dem Basler Unispital vor, es vergleiche «Äpfel und Birnen».

Auf dem Buckel der Versicherten

Helsana-Zusatzversicherte melden sich beim Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1, weil sie nach der Ankündigung der Helsana verunsichert sind. Die Krankenkasse missbrauche die langjährigen und treuen Prämienzahler als Druckmittel gegenüber dem Universitätsspital Basel, schreibt eine Hörerin. Helsana-Sprecherin Glavic gibt zu: «Als Versicherer sind wir in solchen Situationen im Clinch. Wir möchten unsere Versicherten nicht vor den Kopf stossen und enttäuschen. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch für bezahlbare Krankenkassenprämien einsetzen.»

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