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Krankheit breitet sich aus Das müssen Sie zur Hasenpest wissen

Die Fälle nehmen zu, vor allem durch Zeckenstiche. Als solche erkannt, kann die Hasenpest aber behandelt werden.

Vorkommen der Krankheit: Die Hasenpest, auch Tularämie genannt, war bis vor wenigen Jahren in der Schweiz kaum bekannt. Doch seit 2009 hat die Zahl der Ansteckungen von Menschen mit der hochansteckenden bakteriellen Infektion von 6 pro Jahr auf 130 im letzten Jahr zugenommen. Die Tularämie kommt in Mittel- und Nordeuropa, Amerika und auch Japan vor. Unbehandelt kann sie einen tödlichen Verlauf nehmen, mit Antibiotika ist eine Heilung meist problemlos möglich.

Legende:
Anzahl Fälle von Hasenpest bei Menschen In den letzten zehn Jahren hat die Infektion mit dem Bakterium Francisella tularensis in der Schweiz stark zugenommen. Auf den Menschen übertragen wird die auch Turämie genannte Krankheit meist durch Insekten- oder Zeckenstiche. BAG

Übertragung durch Tiere: Das Bakterium namens Francisella tularensis befällt vor allem Tiere, kann von diesen aber auf den Menschen übertragen werden. Betroffen sind vor allem kleine Säugetiere (Nagetiere wie Hasen oder Kaninchen), das Bakterium wird aber auch in der Umwelt (Wasser, Erde) gefunden. Auf den Menschen übertragen wird der Erreger meist durch Zecken- oder Insektenstiche. Auch der direkte Kontakt mit dem Bakterium kann zu einer Erkrankung führen. Kürzlich wurde in den Schweizer Medien von einem Fall berichtet, bei dem eine Joggerin nach einem Angriff durch einen Bussard an Turämie erkrankte. Schon wenige Bakterien können eine Erkrankung auslösen. Bislang wurde keine Übertragung von Mensch zu Mensch dokumentiert.

Zecke auf menschlicher, behaarter Haut.
Legende: Zecken übertragen die Hasenpest auf Menschen. Geheilt werden kann die Infektion mit Antibiotika. Keystone

Symptome und Behandlung: Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung dauert beim Menschen in der Regel bis zu fünf Tage, in Ausnahmefällen auch länger. Eine Tularämie äussert sich durch Symptome wie Fieber, fortschreitende Entzündung der Eintrittsstelle (Zeckenstich) sowie Lymphknotenschwellungen. Wird die Krankheit nicht behandelt, nimmt sie in bis zu 15 Prozent der Fälle einen tödlichen Verlauf. Durch eine Antibiotikatherapie kann die Sterblichkeit je nach Unterart des Erregers auf nahezu null Prozent gesenkt werden.

Gefahr für Wildtiere: Nach Übertragung der Erreger durch Parasiten auf Nagetiere kommt es nach zwei bis drei Tagen zu einer systemischen Infektion. Die Tiere fallen durch Schwäche, Apathie, Fieber und gesteigerte Atemfrequenz auf. Lymphknoten und Milz sind vergrössert. Innerhalb von wenigen Tagen sind die meisten Tiere verendet. Haushunde scheinen gegenüber dem Erreger dagegen weitgehend resistent zu sein. Auch Hauskatzen scheinen nur wenig empfänglich zu sein.

Verfügbarkeit Impfstoff: Ein Impfstoff gegen Tularämie ist zwar entwickelt worden, ist in der Schweiz aber nicht verfügbar. Eine Infektion beim Menschen ist allerdings – wenn früh erkannt – mit Antibiotika meist relativ einfach therapierbar. Personen, die sich einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt haben, können schon vorbeugend mit Antibiotika behandelt werden, um eine Erkrankung zu verhindern.

Tauglich als biologische Waffe: Aufgrund des verbreiteten Vorkommens, der geringen infektiösen Dosis, der Stabilität in der Umwelt und des schweren Krankheitsbildes bei Befall der Lunge bestehe das Risiko, dass Francisella tularensis als biologische Waffe eingesetzt werden könnte – schreibt das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Website.

Audio
Hasenpest: eine unbekannte, unangenehme Krankheit
aus HeuteMorgen vom 18.04.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 34 Sekunden.

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