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Bei der Postfinance kann ein E-Bankbeleg teuer werden
Aus Espresso vom 07.12.2017. Bild: postfinance.ch
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Nach 15 Monaten 30 Franken Bei der Postfinance kann ein E-Bankbeleg teuer werden

  • Kunden von Postfinance können über das E-Banking-Portal nur auf Belege der letzten 15 Monate zurückgreifen. Für ältere Belege verlangt das Unternehmen 30 Franken.
  • Im digitalen Zeitalter sei das «Geldmacherei», kritisieren Betroffene. Man müsse auch ältere Belege selber suchen können.
  • Postfinance räumt ein, es gebe Probleme mit dem Datenvolumen bei Suchanfragen, die weiter als 15 Monate zurück gingen.
  • Andere Banken erlauben ihren Kunden Suchanfragen bis zu fünf Jahre zurück.

Die Berner Steuerbehörde hat sich beim Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» gemeldet. Er müsse Buchungsnachweise schicken für das Jahr 2016. «Kein Problem», dachte er sich und ging in das E-Banking der PostFinance.

Dort gab er den Betrag und den Zeitraum vom 1.1. bis 31.12.2016 in die Filtermaske ein. Funktioniert hat dies aber nicht. Denn Belege kann man mit dem Filter nur maximal 15 Monate lang suchen.

Daraufhin meldet sich der Mann beim Kundendienst der Postfinance. Dieser erklärte ihm, dass er die Belege manuell aus den Kontoauszügen herausfischen könnte. Das wäre aber eine aufwändige Prozedur. Der Hörer müsste alle Kontoauszüge vom 2016 durchforsten, den Betrag suchen und irgendwie rauskopieren.

Falls er aber einen übersichtlichen Ausdruck möchte, wie eben mit der Filterfunktion, müsste er die Belege bestellen. Dafür verlangt Postfinance happige 30 Franken. «Geldmacherei» ist das, findet der Mann.

Die Postfinance verteidigt sich: mehrere spezifische Belege zu suchen, sei aufwändig und koste Zeit. Deshalb verrechne man dem Kunden diese dreissig Franken. Den Kunden ärgert das. Er hätte ja selber den Filter gesetzt und die Belege gesucht, wenn man länger als 15 Monate zurückschauen könnte.

Datenvolumen sei das Problem

Das Problem sei das Datenvolumen, erklärt Johannes Möri, Mediensprecher der Postfinance. Je länger die Kunden zurückfiltern können, desto grösser werde die Belastung auf dem Programm. Dadurch werde das Programm langsam und das wolle Postfinance nicht. Möri ergänzt: «Wir planen aber, dass man künftig länger zurück gehen kann als 15 Monate.» Was das genau heisst, will Postfinance noch nicht sagen.

Andere Banken sind technisch offenbar weiter als die Postfinance. Bei allen angefragten Banken geht die Filter-Funktion mindestens 24 Monate zurück, wie die folgende Tabelle zeigt:

Kosten E-Banking-Belege

BankDauer des Rückblicks
Kosten (wenn Kundendienst involviert)
PostFinance15 Monate (24 Monate für Kontoauszüge & Zinsabrechnungen)«Nachbestellung von Kontodokumenten»: pauschal 30 CHF. (Kontoauszüge und ein Buchungsnachweis sind kostenlos)
MigrosBank5 JahreNachdruck älterer Dokumente ist kostenlos.
Bank Cler (ehem. Bank Coop)1100 Tage (etwas mehr als drei Jahre)Alles im Archiv ist gratis. Recherchen kosten.
UBSBis max. 3 JahreWird individuell geprüft.
Credit SuisseMind. 2 JahreWird individuell geprüft.
ZKBMind. 2 Jahre («alle Buchungsdetails seit Eröffnung des  Kontos», d.h. auch über  zwei Jahre.)Kunde kann noch alle Buchungen gratis zurückverfolgen. Wird offenbar ändern. Gesichert sind zwei Jahre.)
Raiffeisenbank3 JahreWird individuell geprüft.
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