Zum Inhalt springen

Header

Video
Neues Sondersetting für «Carlos»
Aus Schweiz aktuell vom 28.02.2014.
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 18 Sekunden.
Inhalt

Schweiz Neues Sondersetting für «Carlos»: Boxen nur noch in der Freizeit

Die neue Betreuung von Carlos ist deutlich billiger als bisher. Das Sondersetting kostet rund 19‘000 Franken pro Monat – im Gegensatz zu 29'000 Franken. «Carlos» muss neuerdings arbeiten und erhält Schulunterricht.

«Carlos» im Kickbox-Training.
Legende: «Carlos» darf in der Freizeit wieder ins Kickbox-Training. Keystone

Arbeit, Ausbildung und Therapie: Der junge Straftäter «Carlos» ist in einem neuen Sondersetting. Es ist deutlich günstiger als das erste und fordert vom 18-jährigen Mitarbeit. Thaiboxen darf er zwar weiterhin, aber nur noch in seiner Freizeit.

«Carlos» befindet sich nach Angaben der Zürcher Justizbehörden seit Donnerstagabend in der Obhut der Sozialfirma RiesenOggenfuss, die bereits für sein erstes Resozialisierungsprogramm verantwortlich war. Damals kostete das Sondersetting mit 24-Stunden-Einzelbetreuung, Viereinhalbzimmer-Wohnung und Thaibox-Training 29'000 Franken pro Monat – eine Summe, die selbst vom grünen Zürcher Justizdirektor Martin Graf als «Luxus» bezeichnet wurde.

Nun wird es für «Carlos» weniger luxuriös: Die neue Lösung für den jungen Straftäter kostet gemäss einer Mitteilung der Zürcher Oberjugendanwaltschaft noch 19'000 Franken.

Ausbildung und Therapie

Neu ist, dass «Carlos» eine Ausbildung absolvieren muss. Zudem muss der wegen einer Messerstecherei verurteilte Straftäter eine Therapie besuchen. Beim ersten Setting verweigerte er Arbeit noch und konzentrierte sich ganz auf sein Thaibox-Training.

Das neue Sondersetting ist eine Reaktion auf das Urteil des Bundesgerichtes, das Anfang dieser Woche veröffentlicht wurde. Die Richter kritisierten unmissverständlich das Vorgehen der Behörden und ordneten die Freilassung aus dem geschlossenen Vollzug an.

Die Zürcher Justiz hatte «Carlos» zu «seinem eigenen Schutz» ins Gefängnis geschickt, obwohl er keine Strafe mehr abzusitzen hatte. Nach der Rüge aus Lausanne hatte die Oberjugendanwaltschaft zwei Möglichkeiten: den 18-Jährigen entweder sofort auf freien Fuss zu setzen oder ein neues Sondersetting einzurichten.

Gefährlicher «Carlos»

Box aufklappen Box zuklappen

Eine Entlassung auf freien Fuss kommt nach Ansicht der Oberjugendanwaltschaft nicht in Frage. «Carlos» berge nach wie vor ein unklares Gefährdungspotenzial, schreibt die Oberjugendanwaltschaft. Auch offene Massnahmen seien für den 18-Jährigen nicht geeignet. «Carlos» verweigere kategorisch jegliche auch nur minimale Mitwirkung.

Nun soll Ruhe einkehren

In den nächsten Wochen wollen die Behörden keine weiteren Detailauskünfte zum Sondersetting von «Carlos» geben. Auch der Ort, an dem der Thaiboxer jetzt lebt, wird nicht publik gemacht. Der Zürcher Regierungsrat Martin Graf (Grüne) bezeichnete das neue Sondersetting für «Carlos» als dessen letzte Chance, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Ziel müsse es sein, dass «Carlos» später einer eigenständigen Erwerbsarbeit nachgehe.

Wichtig sei deshalb jetzt auch, dass die schulische und berufliche Bildung grosses Gewicht habe. In einer Mitteilung forderte Graf alle Beteiligten dazu auf, «Carlos» jetzt ungestört seinen Weg machen zu lassen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel