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Paracetamol: Gefahr im Grippemittel
Aus Espresso vom 15.02.2017. Bild: SRF
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Risiko einer Überdosis Paracetamol: Die Gefahr im Grippemittel

Wer mehrere Grippe-Medikamente einnimmt, riskiert eine Überdosierung von Paracetamol, das die Leber schädigt.

Paracetamol ist das am häufigsten verkaufte fiebersenkende Schmerzmittel in der Schweiz. Der Stoff ist in vielen Schmerzmedikamenten sowie in Grippe- und Erkältungspräparaten enthalten. Insbesondere während der kalten Jahreszeit kommt es immer wieder zu versehentlichen Überdosierungen von Paracetamol.

«Während der Grippesaison ist das Risiko höher, weil ein Patient unter Umständen gegen Schmerzen, gegen Fieber und gegen Grippe verschiedene Medikamente einnimmt», sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor der Informationsstelle Tox Info Suisse.

Als problematisch erachtet Tox Info insbesondere die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten in Tablettenform und in Form von Heissgetränken. «Die Chance besteht, dass all diese Medikamente Paracetamol enthalten und so die maximale Tagesdosis überschritten wird.»

Überdosis kann Leber schädigen

Zahlen von Tox Info zeigen: Pro Jahr passiert es bei rund 200 Kindern und bei knapp 100 Erwachsenen, dass sie versehentlich zu viel Paracetamol im Körper haben. Die meisten dieser unbeabsichtigten Überdosierungen verlaufen glimpflich, dennoch sollte man sie vermeiden, sagt Kupferschmidt.

«Ab einer bestimmten Menge schädigt Paracetamol die Leber, die den Stoff im Körper abbaut.» Sei deutlich zu viel Paracetamol im Körper, könnten Leberzellen absterben. Im Extremfall könne das sogar dazu führen, dass die Leber komplett versage.

Vorsicht im Umgang mit Zäpfchen

Die maximale Tagesdosis von Paracetamol beträgt bei Erwachsenen vier Gramm (maximal 4 x 1 Gramm oder 8 x 500 mg innerhalb von 24 Stunden). Die Einzeldosen sollten in einem Abstand von vier bis acht Stunden eingenommen werden. Bei Kindern liegt die maximale Tagesdosis tiefer. Sie ist abhängig vom Gewicht des Kindes.

Dass von versehentlichen Überdosierungen mehr Kinder als Erwachsene betroffen sind, hängt nach Ansicht von Hugo Kupferschmidt auch damit zusammen, dass es bei paracetamolhaltigen Zäpfchen verschiedene Dosierungen für verschiedene Altersgruppen gibt: «So kommt es vor, dass Eltern einem Kleinkind Zäpfchen für ältere Kinder verabreichen und das Kleinkind zu viel Paracetamol bekommt.»

Warnsystem in Apotheken

Um Patienten schon beim Kauf auf das Risiko der Überdosierung aufmerksam zu machen, hat der Apothekerverband Pharmasuisse für die Apotheken Warn- und Beratungssoftware entwickelt.

Beim Kauf von paracetamolhaltigen Präparaten schlägt die Kasse Alarm, erklärt Direktor Fabian Vaucher: «Diese Warnmeldungen zeigen der Apothekerin oder dem Apotheker, dass Kontrollfragen zu stellen sind.» Es gehe darum, die Patienten zu informieren. «Was der Patient mit dieser Information macht, ist ihm freigestellt.»

Was tun bei Verdacht auf Überdosierung?

Haben Sie möglicherweise zu viel paracetamolhaltige Medikamente eingenommen oder haben Sie ihrem Kind versehentlich zu viel Paracetamol verabreicht?

Die Informationsstelle für Vergiftungen (Tox Info Suisse) berät rund um die Uhr kostenlos unter der Telefonnummer 145.
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