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«Restrisiko besteht», sagt Bauernverbandspräsident Ritter
Aus SRF 4 News aktuell vom 23.01.2019.
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Qualität des Grundwassers «Unfälle sind nie ganz auszuschliessen»

Ein Bericht des Bundes zeigt, dass die Sauberkeit unseres Grundwassers gefährdet ist. Dem zufolge ist an bestimmten Orten der Schweiz das Grundwasser und damit auch unser Trinkwasser nicht genügend geschützt.

Hauptgrund sei das wachsende Siedlungsgebiet, wenn Gebäude, Schienen oder Strassen in der Nähe der Trinkwasserreserven gebaut würden. In der Pflicht stehe aber auch die Landwirtschaft. Sie sei mitverantwortlich dafür, dass es zu Trinkwasser Verschmutzungen kommt. Was sagt Bauernverbandspräsident Markus Ritter dazu?

Markus Ritter

Markus Ritter

Präsident Schweizer Bauernverband

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Der St. Galler Markus Ritter ist Nationalrat (Die Mitte) und seit 2012 Präsident des Schweizer Bauernverbands.

SRF News: Die Landwirtschaft sei mitverantwortlich dafür, dass es zu Trinkwasserverschmutzungen komme. Wie sehen Sie das?

Markus Ritter: Ein Restrisiko besteht immer. Aber es ist so, dass die Auflagen so gewählt wurden, dass Risiken so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Die Landwirtschaft bietet Hand, ihren Teil beizutragen, damit das Trinkwasser eine sehr hohe Qualität hat. Es ist sehr wichtig, dass diese Schutzzonen eingehalten werden und ihre Reglemente befolgt werden.

Trotzdem: Im Januar 2018 musste ein Grundwasser-Pumpwerk in Rapperswil-Jona vom Netz genommen werden, weil ein Bauer Gülle in ein Naturschutzgebiet und in einen Bach geleitet hatte. Da wurden doch Vorschriften missachtet?

Es ist klar, solche Zwischenfälle dürfen nicht passieren. Es ist sicher nicht mit Absicht passiert, es dürfte eine Havarie gewesen sein. Unfälle sind nie ganz auszuschliessen. Darum ist es wichtig, dass auch für solche Szenarien entsprechende Notfallpläne bestehen, dass eben das Wasser sofort vom Netz genommen werden kann und dass auf andere entsprechende Wasserressourcen zugegriffen werden kann. Ich war selber zwölf Jahre bei uns verantwortlich für die Wasserversorgung und habe dann auch Notfallpläne geübt.

Es ist wichtig, mit dem Betroffenen zu erklären, was er beachten muss, wenn eine entsprechende Quelle oder Grundwasser Schutzzonen ausgeschieden wird.

Wenn es darum geht, neue Schutzzonen zu definieren, gibt es oft Widerstand auch aus der Landwirtschaft. Die Bauern befürchten, sie könnten das Land weniger gut bewirtschaften. Werden da die (land-)wirtschaftlichen Interessen höher gewichtet als der Schutz des Trinkwassers?

Der Erlass von Schutzzonen ist eine sehr aufwendige Sache. Unsere Gemeinde war selber dabei bei einem Erlass von über 10 Quellen-Grundwasser-Schutzzonen. Es ist wichtig, dem Betroffenen zu erklären, was er beachten muss, wenn eine entsprechende Quelle oder Grundwasser als Schutzzone definiert wird. Dies beinhaltet auch Einschränkungen in der Bewirtschaftung, das ist so. Es wurden entsprechende Entschädigungsansätze vorgeschlagen.

Das Bafu appelliert nicht nur an Sie als Vertreter der Schweizer Bauern, sondern auch als Nationalrat. Was tun Sie konkret, um das Trinkwasser besser zu schützen?

Das Entscheidende ist, dass wir die vorhandenen gesetzlichen Grundlagen im Gewässerschutzgesetz, in der der Gewässerschutzverordnung umsetzen.

Das Gespräch führte Jonathan Fisch.

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