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Schweiz Razzia: Bund geht gegen illegale Zellpräparate vor

Spritzen aus Lamm-Zellen gegen das Altern: Swissmedic hat in mehreren Kantonen Hausdurchsuchungen wegen illegalen Zellpräparaten durchgeführt und Strafverfahren eröffnet. Die Behörden warnen vor gravierenden Nebenwirkungen.

Spritzen aus Lamm-Zellen gegen das Altern: Swissmedic hat in mehreren Kantonen Hausdurchsuchungen wegen illegalen Zellpräparaten durchgeführt und Strafverfahren eröffnet. Die Heilmittelbehörde und das Bundesamt für Gesundheit gehen gemeinsam gegen angebliche Wundermittel aus tierischen Zellen vor. Der Bund warnt, die Produkte könnten gravierende Nebenwirkungen haben.

«Ich kann Ihnen bestätigen, dass wir in mehreren Kantonen Hausdurchsuchungen durchgeführt haben», sagt Christian Schärer von Swissmedic gegenüber der «Rundschau». Die Heilmittelbehörde und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gehen mit einer gemeinsamen Aktion gegen illegale Zell-Präparate vor. Es handelt sich um Arzneimittel, die aus tierischen Organen wie zum Beispiel Lamm-Leber oder den Innereien von jungen Schweinen herstellt werden. Sie werden als Anti-Aging-Produkte angepriesen. Einige Anbieter bewerben sie aber auch als Wundermittel gegen schwere Krankheiten.

Gefahr durch Krankheitserreger

«Wir haben keinen Hinweis gefunden, dass solche Produkte einen Nutzen haben könnten», sagt Urs Schneeberger, Leiter Heilmittelrecht vom Bundesamt für Gesundheit. Im Gegenteil: Die Bundesbehörden warnen vor gravierenden Nebenwirkungen. «Diese Produkte stammen aus tierischen Organen und sind potentiell gefährlich», warnt Schneeberger in der «Rundschau». So könnten zum Beispiel Krankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Oder die Injektion könnte allergische Reaktionen auslösen.

Geschäft mit chinesischen Patienten boomt

Die Behörden gehen von schweizweit 35 Anbietern solcher Produkte aus. Eine Hochburg für Zelltherapien ist die Genfersee-Region. Hier buchen insbesondere reiche Chinesen die teuren und umstrittenen Kuren. Gegenüber der «Rundschau» erzählt ein indonesischer Kunde von den hohen Erwartungen, die er hat: «Ich hoffe, dass die Therapie mich jung erhält und dass meine Diabetes geheilt wird.»

Diesem boomenden Geschäft am Genfersee will der Bund nun den Riegel schieben. Auch um einen Reputationsschaden für die Schweiz zu verhindern: «Wir wollen, das die Schweiz als Anbieter von hochwertigen medizinischen Dienstleistungen bekannt ist», betont Urs Schneeberger. In erster Linie gehe es dem Bund bei seiner Offensive aber darum, die Gesundheit der Patienten zu schützen. «Wir wollen nicht warten, bis etwas passiert», so der Leiter der Sektion Heilmittelrecht vom BAG weiter gegenüber der «Rundschau».

Die von der Rundschau konfrontierten Anbieter von Zelltherapien bestreiten die Vorwürfe und bezeichnen ihre Produkte als nicht gesundheitsgefährdend.

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