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F/A-18-Eskorte Russland reagiert irritiert auf Schweizer Einsatz

F/A-18-Jets der Schweizer Luftwaffe haben am Freitag ein russisches Regierungsflugzeug auf seinem Weg durch den Schweizer Luftraum begleitet. Moskau ist über das Vorgehen erstaunt – und fordert nun eine Erklärung vom Bundesrat. Nicht das erste Mal.

  • Moskau zeigt sich überrascht, nachdem eine russische Regierungsmaschine am Freitag im hiesigen Luftraum von der Schweizer Luftwaffe begleitet wurde
  • Die russische Botschaft in Bern gab bekannt, eine Erklärung von der Schweiz zu erwarten
  • Die Schweizer Armee spricht von einem regulären Kontrollflug
  • Bereits im Oktober 2015 hatte die Eskorte eines Überflugs einer russischen Maschine ein diplomatisches Nachspiel

Schweizer Kampfjets haben am Freitag eine russische Regierungsmaschine im Luftraum über der Schweiz eskortiert und damit Irritationen in Moskau ausgelöst.

«Wir haben unsere Überraschung zum Ausdruck gebracht und von der Schweiz eine Erklärung verlangt», teilte die russische Botschaft in Bern am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Gemäss einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters näherten sich drei F/A-18-Jets und begleiteten das Flugzeug vorübergehend.

Die russische Maschine brachte eine Regierungsdelegation sowie Journalisten zum Gipfel der Asien-Pazifik-Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) nach Peru. Präsident Wladimir Putin war nicht an Bord, er reiste in einem anderen Flugzeug nach Peru.

«Reguläre Kontrollflüge»

Gemäss Schweizer Armee handelte es sich um ein Standardverfahren. «Sie wurden im Rahmen des regulären Luftpolizeidienstes von F/A-18-Kampfflugzeugen begleitet, wie das bei Überflügen ausländischer Staatsluftfahrzeugen oft getan wird», erklärte Armeesprecher Daniel Reist gegenüber verschiedenen Schweizer Medien.

Solche Kontrollflüge fänden regelmässig statt, unabhängig der Herkunft der Maschine, erklärte Reist. Dabei werde überprüft, ob es sich um die angemeldete Maschine handle und ob die Immatrikulation des Flugzeugs mit der Anmeldung übereinstimme.

Dabei bestehe normalerweise Funkkontakt. Wenn ein solcher nicht möglich sei, gebe es, wie beim Schiffsverkehr mit den Flaggen, in der Luftfahrt international vereinbarte Handzeichen oder andere Zeichen zwischen Piloten. Pro Jahr kontrolliert die Luftwaffe gemäss den Angaben 300 bis 400 Flugzeuge aus Drittstaaten.

Protestnote nach Vorfall im Oktober 2015

Es ist nicht das erste Mal, dass von russischer Seite her der luftpolizeiliche Dienst der Schweizer Luftwaffe gerügt wird. Eine Kontrolle eines russischen Flugzeugs im Oktober 2015 über Biel führte zu einem kleinen diplomatischen Nachspiel. Beim Schweizer Botschafter in Moskau war nach dieser Kontrolle eine Protestnote des russischen Aussenministeriums eingegangen.

An Bord der Maschine befand sich damals eine vom damaligen Duma-Präsidenten und heutigen Chefs des russischen Auslandgeheimdienstes SWR, Sergei Naryschkin, angeführte Parlamentarierdelegation. Diese war unterwegs zu einem Treffen der Interparlamentarischen Union (IPU) in Genf.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erklärte in der Folge, dass man die russischen Behörden im Voraus mündlich und schriftlich über die Durchführung einer routinemässigen luftpolizeilichen Kontrolle in Kenntnis gesetzt habe.

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