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Schweiz Schweiz unterstützt Somalia beim Staatsaufbau

Nach 30 Jahren hat die Schweiz erstmals wieder einen eigenen Botschafter in Somalia: Dominik Langenbacher hat in Mogadischu sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Er bot der somalischen Regierung an, einen Beitrag zum Aufbau stabiler politischer Strukturen zu leisten.

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Der neue Botschafter Langenbacher im Gespräch
aus SRF 4 News aktuell vom 26.02.2014.
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Die Schweiz unterstützt Somalia seit Jahren. An der letzten Geberkonferenz versprach sie 60 Millionen Franken für den Wiederaufbau des gescheiterten Staates. Nun nimmt sie wieder direkte diplomatische Beziehungen mit dem Land am Horn von Afrika auf – das erste Mal seit 30 Jahren.

Vor der Villa Somalia in Mogadischu flattert die somalische Flagge neben der Schweizer Fahne. Zwischen Sandsäcken und Scharfschützen begrüsst der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohammed den neuen Schweizer Botschafter für Somalia, Dominik Langenbacher, mit einer Ansprache. Dieser ist in Panzerweste und Helm aus Nairobi angereist, um dem Präsidenten ein Beglaubigungsschreiben des Bundesrates zu überreichen.

Die Schweiz habe Somalia in den vergangenen Jahren vor allem humanitär unterstützt, sagt Langenbacher. Nun wolle man auch einen Beitrag zum Staatsaufbau leisten: «Dort hat die Schweiz mit ihren 723 Jahren Föderalismus-Erfahrung etwas zu bieten.» Die provisorische Verfassung von Somalia sieht vor, dass sich der Staat neu als föderales Land konstituiert.

Der Botschafter

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Dominik Langenbacher war unter anderem Botschafter in Äthiopien und der Elfenbeinküste. Nach Angaben des EDA trägt er den Titel eines «ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafters für Somalia» mit Sitz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Ein ständiger Sitz in Somalias Hauptstadt Mogadischu ist nicht vorgesehen.

Ein Leben in zwei Realitäten

Präsident Mohammed lobt vor seinem Palast, wo am vergangenen Freitag ein Anschlag auf ihn stattfand, die Fortschritte Somalias auf dem Weg zu Frieden und Aufschwung. Sein Land lebe leider in zwei Realitäten. Einerseits baue man das Land auf und andererseits führe man Krieg gegen die islamistische Shabaab-Miliz. In einer solchen Situation brauche man Freunde, sagt der Präsident des Staates, der an der Stadtgrenze von Mogadischu faktisch aufhört zu existieren.

«Wir sind sehr dankbar, dass die Schweiz uns in Zukunft noch mehr unterstützt als bisher», sagt Mohammed. «Und was noch fast wichtiger ist: Dank dem neuen Botschafter werden die Schweizer und ihre Regierung noch viel besser und direkter erfahren, wie unser schwieriger Alltag aussieht.»

Rückreise mit abruptem Ende

Den beschwerlichen und gefährlichen Alltag zwischen Aufbau und Krieg lernte der neue Schweizer Botschafter unmittelbar auf seinem Heimweg kennen. Bereits am Flughafen nahm die Rückreise nach Nairobi ein abruptes Ende: Wegen eines bewaffneten Überfalls auf den Flughafen von Mogadischu drehte die tägliche UNO-Maschine ab und kehrte leer nach Kenia zurück.

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