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Schweiz Schweizer Botschafterin fordert mehr Friedensdiplomatie

Die Welt soll friedlicher werden. Das EDA versucht schon seit Jahrzehnten zwischen den Konfliktparteien zu schlichten. Häufig im Hintergrund. Eine Botschafterin will nun mit Friedens-Mediationen diese Dienstleistungen verstärken. Ihre Hindernisse: Wenig Personal, viele Kritiker.

Krisen, Konflikte, offene Kriege – Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Und das seien nicht einfach fremde Händel, die uns nichts angehen, meint Botschafterin Heidi Grau. 60 Millionen Menschen sind momentan weltweit auf der Flucht und das ist auch unser Problem, so die Ansicht der Botschafterin.

Heidi Grau ist Chefin der Abteilung Menschliche Sicherheit im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Friedensmediation ist in dieser Abteilung ein wichtiges Standbein in der Diplomatie.

Aufgefallen ist die Schweiz in der Friedensdiplomatie vor allem im letzten Jahr, als man den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) innehatte. Botschafterin Heidi Tagliavini spielte damals eine prominente Vermittlerrolle.

Dünne Personaldecke

Heidi Grau

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Botschafterin Heidi Grau ist Chefin der Abteilung Menschliche Sicherheit des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Solche sichtbaren Erfolge sind allerdings selten. Botschafterin Hedi Grau weist aber auf die vielen Tätigkeiten hin, die sich hinter den Kulissen abspielen. Häufig fallen die Dienstleistungen unter die Kategorie «Mediations-Support». Dieser Sammelbegriff beinhaltet unter anderem die Ausbildung ausländischer Diplomaten bei schwierigen Verhandlungsführungen und Hilfeleistungen bei komplizierten Details von Abkommen und Verträgen.

Botschafterin Grau beteuert den Willen, diese Dienstleistungen auch in Zukunft auszuführen. Sie weist aber auf die dünne Personaldecke in ihrer Abteilung hin. Deshalb wolle man angehende Diplomaten gezielt in der Mediation ausbilden. Wie das genau ablaufen soll. erklärt Heidi Grau im Gespräch mit «Rendez-vous»: «Wir schicken die Diplomaten schon früh in Trainings, lassen sie in Konfliktkonzepten arbeiten und ermöglichen ihnen multilaterale Erfahrungen.»

Stichwort «aktive Neutralitätspolitik»

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Die Schweiz kann auf eine eindrückliche Liste ihrer Friedensbemühungen zurückblicken.

Kritiker halten allerdings dagegen und sind der Meinung, die Schweiz müsse neutral bleiben. Dies könne sie aber nicht, wenn sie auf der Internationalen Bühne auftrete. Damit würde sie die Neutralität verletzen. SRF-Inlandredaktor Elmar Plozza weist aber unter anderem auf die 1960er Jahre hin. Damals standen Frankreich und Algerien im Krieg.

«Der damalige Aussenminister Max Petitpierre», so Plozza, «sprach schon damals von einer «aktiven Neutralitätspolitik». Dieser Begriff wird seit ein paar Jahren wieder verwendet. Aber klar ist: Ein Vermittler muss immer aufpassen, dass er nicht von der einen oder anderen Seite instrumentalisiert wird, dass er wirklich von allen Konfliktparteien anerkannt wird. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist seine Vermittlung in der Tat schwierig.»

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