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Die Risiken dürfen nicht zu gross werden
Aus Info 3 vom 09.05.2017.
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Pensionskassen 2016 Trotz guter Rendite bleiben Sorgen

  • Die durchschnittliche Anlagerendite der Schweizer Pensionskassen betrug im letzten Jahr 3,7 Prozent – im Jahr 2015 hatte sie bloss 0,8 Prozent betragen.
  • Höhere Renditen bedeutet in vielen Fällen aber auch ein höheres Risiko bei den Anlagestrategien.
  • Damit die Pensionskassen trotzdem sicher bleiben, will die Oberaufsicht künftig jedes Jahr eine Prüfung durch externe Experten.

Damit die in der Zweiten Säule angelegten mehr als 900 Milliarden Franken auch sicher sind, werden die Pensionskassen von der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge begutachtet. Dabei hat ihr Direktor, Manfred Hüsler, festgestellt, dass die verschiedenen Pensionskassen unterschiedlich risikofreudig sind.

Im Blick hat er vor allem Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen, welchen jeweils zahlreiche kleinere und mittelgrosse Unternehmen angeschlossen sind. Mittlerweile sind 60 Prozent aller Versicherten nicht in einer Firmen-eigenen Pensionskasse, sondern in einer solchen Sammeleinrichtung.

Werbung mit höherer Rendite

Diese stehen untereinander im Wettbewerb und buhlen um weitere Unternehmen, die sich ihnen anschliessen könnten. Auffallend dabei ist, dass die Sammeleinrichtungen nicht mit der Sicherheit ihrer Anlagestrategie werben, sondern mit ihren Leistungen. «Man will höher verzinsen und höhere Renten bezahlen», so Hüsler. Die Kehrseite der Medaille: Es müssen höhere Risiken eingegangen werden.

Der Direktor der Oberaufsicht betont dabei, dass nicht per se alle Sammeleinrichtungen riskant unterwegs seien, es gebe grosse Unterschiede. Um die Transparenz unter den Kassen zu erhöhen, möchte Hüsler nun, dass die bislang alle drei Jahre vorgeschriebene Überprüfung der Risiken durch einen Experten künftig jährlich erfolgt. Dadurch sollen die Stiftungsräte der beruflichen Vorsorge jedes Jahr sehen, wie sicher ihre Vorsorgeeinrichtung dasteht.

Risikobewusstsein steigern

Die Oberaufseher des Bundes hoffen, dass damit das Risikobewusstsein in der zweiten Säule bei allen Beteiligten steigt, und dass damit die berufliche Vorsorge sicherer wird. Denn wenn Sammeleinrichtungen mit allzu sportlichen Leistungsversprechen Firmen und Versicherte anlocken, und dann zu hohe Risiken beim Verwalten des Alterskapitals eingehen, ist längerfristig niemandem gedient. Dann nämlich, wenn Vorsorge-Gelder ganz verloren gehen.

Weitere Zinssenkungen nötig?

Trotz der guten Performance im letzten Jahr bleiben die struktuellen Probleme der Zweiten Säule bestehen: Die künftigen Zinsversprechen sind höher als die Renditeerwartungen, wie die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge betont. Das heisst: Wer heute im Arbeitsprozess steht und Pensionskassenbeiträge bezahlt, finanziert zu einem Teil die Renten von bereits pensionierten Personen – was eigentlich nicht vorgesehen wäre.
Nach Ansicht der Oberaufsichtskommission sind daher weitere Anpassungen beim Umwandlungssatz nach unten nötig, sofern das Zinsniveau weiterhin so tief bleibt wie heute. Im obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge ist die Kürzung bereits aufgegleist: Im Zuge der Altersvorsorge 2020 soll der Umwandlungssatz von derzeit 6,8 Prozent auf 6 gesenkt werden. Über die Vorlage wird am 24. September 2017 abgestimmt.
Bereits stark gesunken ist der Umwandlungssatz im überobligatorischen Bereich der Beruflichen Vorsorge. Dieser liegt bei manchen Vorsorgeeinrichtungen bereits bei nahe 5 Prozent – mit weiter sinkender Tendenz. (sda)
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