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«Mit 100 Personen lässt sich kein Club wirtschaftlich betreiben»
Aus HeuteMorgen vom 09.07.2020. Bild: Keystone/Symbolbild
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Verschärfte Coronaregeln «Nun zeigt sich, ob Partygäste bereit sind, eine Maske zu tragen»

Einzelne Kantone haben die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wieder verschärft. Die Kantone Aargau, Solothurn und die beiden Basel erlauben nur noch maximal 100 Personen in Clubs und Bars, wenn die Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten werden können.

Tragen die Gäste Masken, gilt eine Beschränkung von 1000 Personen für Veranstaltungen und Partys. Dass die Vorschriften schon wieder geändert wurden, sei ein Problem, sagt Alexander Bücheli von der Bar- und Clubkommission.

Alexander Bücheli

Alexander Bücheli

Sprecher der Bar- und Clubkommission

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Alexander Bücheli ist im Vorstand der Schweizer Bar- und Clubkommission (SBCK). Er hat unter anderem den Verein Safer Clubbing Schweiz mitgegründet.

SRF News: Was bedeutet diese Einschränkung für die Clubs?

Alexander Bücheli: Sie bedeutet, dass die meisten Clubs oder Veranstaltungen jetzt wieder schliessen, respektive abgesagt werden müssen. Mit 100 Personen lässt sich in der Schweiz nirgends ein Club wirtschaftlich betreiben. Und wirtschaftlich betreiben heisst nicht gewinnbringend, sondern dass ein Club so betrieben werden kann, dass man kein Geld verliert. Das Ganze ist sehr schade, weil man erst vor vier Wochen, nach einer Phase von drei Monaten mit null Einnahmen, wieder geöffnet hat.

Quasi jede Woche gilt eine neue Ansage. Da ist es für Unternehmen praktisch unmöglich, eine Planung zu machen.

Ich glaube, an vielen Orten hat das gut funktioniert, auch mit dem Contact Tracing. Leider gab es gewisse Fälle, bei denen man dann gemerkt hat, dass man mehr kontrollieren muss. Für uns ist es jetzt im Moment sehr schwierig, weil quasi jede Woche eine neue Ansage gilt, und da ist es für Unternehmen praktisch unmöglich, eine Planung zu machen.

Die Clubs in Basel beispielsweise könnten doch mehr Personen hineinlassen, wenn eine Maskenpflicht gelten oder die Abstandsregeln eingehalten würden. Malen Sie hier nicht etwas gar schwarz?

Es ist gut, dass Sie das einbringen, denn in den Medien ist sehr oft von der 100-Personen-Grenze die Rede. Es stimmt, wenn man eine Maskenpflicht durchsetzen kann – dann sind 999 Gäste möglich. Jetzt wird sich zeigen, ob die Gäste bereit sind, an einer Party eine Maske zu tragen.

Man muss sich allerdings vorstellen: In einem Club bewegt man sich, man tanzt. Das ist natürlich anstrengender mit einer Maske. Aber hier muss man ganz klar sagen: Man soll offen sein und das probieren. Es kann aber auch sein, dass kein Gast kommt. Dann ergeben diese Veranstaltungen keinen Sinn.

Wir können nicht neben jeden Gast einen Security stellen, der überprüft, ob diese Maske die ganze Zeit aufbleibt.

Und die grosse Frage ist natürlich: Was bedeutet es, die Maskenpflicht durchzusetzen? Die Diskussion darum, wer diese Pflicht durchsetzt, haben wir schon im öffentlichen Verkehr gesehen. Wir können das sicher besser machen, weil ein Club ein geschlossenes Gebäude ist mit einem Eingang. Aber wir können auf der anderen Seite auch nicht neben jeden Gast einen Security stellen, der überprüft, ob die Maske die ganze Zeit aufbleibt.

Das Gespräch führte Salvador Atasoy.

SRF 4 News, 09.07.2020, 08:15 Uhr;

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