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«Das Tragen von FFP2-Masken ist komplizierter als es scheint»
Aus Espresso vom 09.03.2021. Bild: Colourbox
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Verwirrende BAG-Empfehlung «Das Tragen von FFP2-Masken ist komplizierter, als es scheint»

Das BAG rät von FFP2-Masken ab, nicht aber von Stoffmasken. Warum das? «Espresso» hat nachgefragt.

FFP2-Masken sollen Aerosole besonders gut abhalten und dienen nicht nur zum Schutz anderer Personen, sondern auch dem Eigenschutz. Gerade deshalb ist in einigen Ländern das Tragen von FFP2-Masken Pflicht, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt nun aber auf seiner Internetseite, FFP2-Masken nicht zu verwenden, schreibt der «Sonntags Blick». Anders ist es bei selbstgenähten Stoffmasken: Sie werden vom BAG empfohlen. Warum das? «Espresso» hat bei Patrick Mathys, Leiter Krisenmanagement beim BAG, nachgefragt.

Patrick Mathys

Patrick Mathys

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Patrick Mathys ist im Bundesamt für Gesundheit (BAG) Leiter Sektion Krisenbewältigung.

SRF «Espresso»: Herr Mathys, FFP2-Masken empfehlen Sie nicht, «selbstgemachte» Stoffmasken hingegen schon. Was soll das?

Patrick Mathys: FFP2-Masken machen dann Sinn, wenn es die Umstände erfordern und – ganz wichtig – wenn sie richtig getragen werden. Die richtige Anwendung einer FFP2-Maske ist wesentlich komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Daher raten wir in Übereinstimmung mit den wesentlichen Fachgesellschaften, mit der Taskforce sowie mit der WHO der breiten Bevölkerung davon ab, FFP2-Masken zu tragen.

Grafik mit verschiedenen Maskentypen.
Legende: Das sorgt für Verwirrung: Das BAG empfiehlt in dieser Grafik für den Alltag selbstgenähte Stoffmasken, aber nicht FFP2-Masken. BAG

Eine Aufklärungskampagne kam also gar nie in Frage? Oder sind wir Schweizer vielleicht etwas zu doof für FFP2-Masken?

Zu doof sind wir sicher nicht. Aber das richtige Tragen, so dass die Maske auch nützt, ist beispielsweise mit einem sogenannten Fit-Test verbunden, das heisst, im professionellen Umfeld wird getestet, ob die Maske wirklich abschliessend auf dem Gesicht sitzt. Das sind Voraussetzungen, die sich im Alltag und für die breite Bevölkerung nicht eignen.

Was aber auch erstaunt: Nebst Einwegmasken empfiehlt das BAG auch Community-Masken – sogar selbst gebastelte. In diversen Tests, unter anderem auch vom «Kassensturz», sind Stoffmasken durchgefallen, weil sie nicht genügend filtern. Nicht genug heisst: Weniger als die Covid-19-Taskforce empfiehlt. Ist das nicht absurd?

Wir empfehlen nur zertifizierte Masken. Stoffmasken, die eine Zertifizierung nicht erreichen, sollten nicht benutzt werden. Wenn Masken bei solchen Tests durchfallen, empfiehlt das BAG sicher nicht, solche zu tragen.

Man sollte nur Textilien verwenden, die den Vorgaben und Empfehlungen der Taskforce entsprechen.

Das Interview führte Martina Schnyder.

Service:

Weiterführende Links:

Espresso, 09.03.2021, 08:13 Uhr;

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