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Die Grünen legen weiter zu
Aus 10 vor 10 vom 05.09.2019.
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Die Wählerwanderungen Am Schluss gewinnt, wer mobilisieren kann

  • Sowohl die Grünen als auch die Grünliberalen können ehemalige Nicht-Wähler mobilisieren und gewinnen deshalb hinzu.
  • Bei der FDP ist die Bilanz ausgeglichen: Sie gewinnt und verliert Wähler fast in gleichem Ausmass.
  • Die Verluste der SVP hängen insbesondere mit der Überalterung der Partei zusammen.

Die SP verliert Wählende vor allem an die Grünen und die Grünliberalen. Bedeutenden Zuwachs erhalten die Sozialdemokraten lediglich von ehemaligen Nicht-Wählern; also Personen, die bei den letzten Wahlen nicht gewählt haben, weil sie entweder nicht wollten oder noch nicht durften. Dies zeigen die erstmals erhobenen Wählerwanderungen im Wahlbarometer der SRG.

Die SP sei stark darauf angewiesen, ihre Wählerschaft am 20. Oktober mobilisieren zu können – «sonst wird sie zu den Verlierern der Wahl gehören», sagt Politologe Michael Hermann.

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Zeichen stehen auf Grün
aus Echo der Zeit vom 05.09.2019. Bild: Keystone
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Auch die Grünen und Grünliberalen profitieren neben dem Gewinn ehemaliger SP-Wähler stark von ehemaligen Nicht-Wählern. «Vor allem Junge wählen grün oder grünliberal», sagt Hermann.

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Michael Hermann, Politologe: «Leute, die SVP gewählt haben, bleiben zuhause oder sind gestorben»
Aus News-Clip vom 05.09.2019.
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Genau anders sieht es bei der SVP aus. Ihre Bilanz ist gegenüber allen anderen Parteien praktisch neutral. Die Wähleranteile, die die SVP gemäss aktuellem Wahlbarometer verliert, gehen zum grössten Teil auf das Konto von Nicht-Wählern. Die SVP habe also kein Problem mit der Abwanderung zu anderen Parteien, sondern ein Mobilisierungsproblem, konstatiert Hermann. «Leute, die vor vier Jahren SVP gewählt haben, bleiben jetzt zuhause oder – und das hat mit der Überalterung der Partei zu tun – sind gestorben.»

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Hermann: «Bei der FDP gibt es viel Dynamik, aber in der Summe bleibt es stabil»
Aus News-Clip vom 05.09.2019.
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Auf den ersten Blick ruhig zu und her geht es bei der FDP. Die Bilanz der Wählerwanderungen von und zu den anderen Parteien ist weitgehend ausgeglichen. «Wenn man aber in die Zahlen schaut, sieht man: Da ist viel Dynamik drin», sagt Hermann. Denn die FDP verliert sowohl an die SVP als auch an die Grünliberalen relativ viele Wähler – aber sie gewinnt von diesen Parteien genauso viele. «Petra Gössi verliert mit ihrem neuen Kurs also Wähler, gewinnt offenbar aber auch neue hinzu», so Hermann.

Wenig Einfluss auf Wechselwähler

Mit dem Klimathema und der klaren Positionerung für das Rahmenabkommen mit der EU verliere die FDP am rechten Rand Wähler an die SVP. Genau mit dem Klima, wo sich die SVP ganz anders positioniert, hole die FDP aber auch wieder Wähler.

«Die Wanderungen zwischen den Parteien zu beeinflussen, ist schwierig. Am Schluss zählt die Mobilisierung», sagt Hermann. Die Wähler an die Urne zu bringen, ist also für alle Parteien zentral – und das werden sie in der heissen Phase des Wahlkampfs weiter versuchen.

Die Eckwerte der Umfrage

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Die Datenerhebung zum SRG-Wahlbarometer fand zwischen dem 19. und 25. August 2019 statt. Die Befragung erfolgte online. Die Rekrutierung der Befragten fand einerseits über die Webportale der SRG SSR, andererseits via Online-Panel der Forschungsstelle Sotomo statt.

Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 17'128 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ. So nehmen typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil.

Repräsentative Gewichtung

Deshalb hat Sotomo die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wird mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt.

Neben räumlichen (Wohnort) und soziodemographischen (Alter, Geschlecht, Bildung) Gewichtungskriterien werden dabei auch politische Gewichtungskriterien beigezogen (Stimm- und Wahlverhalten, regionale Parteienstruktur usw.). Durch die Gewichtung wird eine hohe Repräsentativität für die aktive Stimmbevölkerung erzielt.

Der Stichprobenfehler, wie er für Zufallsstichproben berechnet wird, lässt sich nicht direkt auf politisch gewichtete Opt-in-Umfragen übertragen. Die Repräsentativität dieser Befragung ist laut Sotomo jedoch vergleichbar einer Zufallsstichprobe mit einem Strichprobenfehler von +/-1.2 Prozentpunkten.

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