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Schweiz Warum die Rindertuberkulose doch nicht ausgerottet ist

Die Rindertuberkulose: Diese Tierseuche galt in der Schweiz als besiegt. Nun ist sie zurück. Aus den Kantonen Freiburg und Waadt wurden seit Anfang März mehrere Fälle gemeldet. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar.

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Rindertuberkulose in zwei Kantonen nachgewiesen.
aus SRF 4 News aktuell vom 23.03.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 55 Sekunden.

Der erste Fall von Rindertuberkulose betraf eine Kuh aus einem Freiburger Betrieb. Entdeckt wurde die Krankheit, nach der Schlachtung des Tieres Anfang März. Dies teilte das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mit.

Die Behörden vermuten: Die Seuche könnte sich weiter ausbreiten, weil mehrere Tiere ins Wallis und nach St. Gallen verkauft wurden. Alle betroffenen Kühe wurden inzwischen getötet und das Fleisch entsorgt. «Die betroffenen Betriebe werden gesperrt. Sie dürfen ihre Milch nicht abliefern. Zudem werden alle Tiere der betroffenen Betriebe untersucht», sagt Regula Kennel. Sie ist BVET-Mediensprecherin.

Schwieriger Krankheitsnachweis

Mit der Untersuchung soll festgestellt werden, ob andere Tiere auf den betroffenen Bauernhöfen erkrankt sind. Die Rindertuberkulose ist eine knifflige Krankheit. Denn sie sei schwierig zu entdecken, sagt Kennel. «Bei dieser Krankheit ist es möglich, dass Rinder oder Kühe das Tuberkulose-Bakterium in sich tragen und gar nicht krank werden.» So könne es sein, dass erst beim geschlachteten Tier die typischen Lungenbeschädigungen entdeckt würden. Gerade deshalb sei die Fleischkontrolle im Schlachthof wichtig.

Ganz ausgerottet war die Krankheit nie. Auch wenn die Schweiz seit 1960 als rindertuberkulose-frei gilt. Ein bis zwei Fälle traten stets auf. In Frankreich, Deutschland und Österreich werden wieder vermehrt Fälle von Tuberkulose in Nutz- und Wildtierherden festgestellt, insbesondere bei Hirschen. Die Gründe weshalb sich die Fälle jetzt häufen, sind unklar.

Keine Gefahr für Bevölkerung

Gemäss BVET ist es möglich, dass sich die Seuche noch weiter ausbreitet. «Die Gefahr besteht, weil in der Schweiz relativ viel Tierverkehr besteht», sagt Kennel. So verbringen Tiere von verschiedenen Betrieben den Sommer gemeinsam auf Alpweiden. Oder: Tiere werden von einem Betrieb zu einem anderen Bauernhof verkauft.

Doch auch wenn weitere Fälle auftreten: «Für die Schweizer Bevölkerung besteht keine Gefahr», sagt Michael Beer. Ein Mann, der es wissen muss. Beer ist Mediensprecher beim Bundesamt für Gesundheit.

Ein betroffenes Tier könne zwar die Mikro-Organismen durch die Milch ausscheiden. Doch durch die nachfolgenden Verarbeitungsschritte wie die Erhitzung der Milch zur sogenannten Pasteurisierung, würden die Bakterien abgetötet. Dies gelte auch für die Käseherstellung, sagt Beer.

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